Eins minus für Schaukel & Co.

Spielplätze: Nach Oedt nimmt die SPD nun die Plätze in Grefrath unter die Lupe. Insgesamt inspizierten die Politiker 24 Anlagen.

Grefrath. Kein Kinderspiel: Eindrücke über Eindrücke sammelten die Sozialdemokraten bei ihrer neuen Spielplatz-Radtour, verteilten viel Lob und wenig Tadel, machten sich auch bei Anwohnern schlau und rangen um realistische Verbesserungsideen zur Qualität des Kinderspiels. Und diesmal, "links der Niers" in Grefrath und Vinkrath, lachte die Sonne dazu.

Voriges Wochenende hatte das Wetter aus dem Radeltrip "rechts der Niers" (Spielplätze Oedt/Mülhausen) einen Autokorso gemacht (die WZ berichtete). Das Manko: Wirkliche "Experten" fürs Spielen (sprich kleinere Kinder) waren nicht dabei. Dafür benotete der zwölfjährige Cedric Bedronka fachmännisch jeden Platz links der Niers. Sein Favorit ist die Anlage im Schwingbodenpark. "Das ist der coolste Spielplatz in Alt-Grefrath." Cedrics Note: Eins minus bis zwei plus.

Kritische Anmerkungen eines Anwohners gab’s zum Mini-Spielplatz hinter der Aral-Tankstelle zum Besuch von Jugendlichen. Abends nutzten sie die Rutsche - mit der Bierflasche am Mund. Anwohner seien schon mal angepöbelt worden. SPD-Parteichef Roland Angenvoort spielte diese Probleme nicht herunter, wies aber daraufhin, viele Spielplatz-Anwohner in ganz Grefrath meinten, die Lage habe sich deutlich entschärft. Angenvoort: "Wir können die Jugendlichen nicht vertreiben, wo sollen sie hin?" Seine Erkenntnis: "Für die Jugendlichen müssen wir mehr tun."

Als ziemlich prekär wurde das monumentale, aber einzige Spielgerät empfunden, das eingezwängt am Samtweg steht. Ein SPD-Pedalritter: "Die haben hier aber jeden Quadratzentimeter für Wohnbau verscheuert." Ein Anwohner bekundet, seine kleine Tochter nutze das Spielgerät. Ein großes Problem sei das Fußballspielen in dem beengten Raum. Ein gütliches, nachbarschaftliches Gespräch habe da auch nicht gefruchtet. SPD-Politiker wiesen hin, "Spielstraße" bedeute keine Lizenz zum Fußballspielen. Da wären wohl härtere Bandagen nötig.

"Am Kollerberg" sprudelten Ideen. Man sollte die hässliche Betonfläche zugunsten eines kleinen Bolzplatzes im schönen Areal entfernen. Dann: ein glänzender, großer Spielplatz im Westgebiet. Und kaum einen Steinwurf entfernt davon ein zweiter "Zum Mühlenberg". Eine Anwohnerin: "Trostlos, verkommen, uninteressant." Mit dem Grün und den hohen Bäumen aber eine sehr ansprechende Fläche, so SPD-Chef Werner Reckermann. Und Angenvoort hatte eine zündende Idee: "Die noch tauglichen Spielgeräte sollen auf den Westplatz, aus der Fläche dann eine Boule-Bahn machen und es gibt keine Tristesse mehr." Ein Anlieger war von der Idee sofort begeistert.

Tour Die Sozialdemokraten klapperten alle 24 Spielplätze in der Gemeinde ab und besichtigten damit 25000 Quadratmeter Spielplatzfläche der Gemeinde.

Unfälle Ein Ergebnis vom Tüv Rheinland: 23 000 Kinder verunglücken in Deutschland jährlich auf Spielplätzen; bei fast der Hälfte sind defekte Spielgeräte beteiligt.

Bauhof Insgesamt gab es ein großes Lob für den Bauhof der Gemeinde, der die Plätze sehr pflege.

Mängel Unterm Strich seien es Kleinigkeiten, die bemängelt werden müssten, so die SPD. Es werde jetzt "keine Antragsflut" geben, aber Gespräche. Der Bauausschuss soll von den Ergebnissen der Spielplatz-Trips der SPD informiert werden.

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