Enttäuscht von den Stadtwerken

Unternehmer bemängelt, dass es keinen Nachlass gibt.

Kempen. Hans-Joachim Späth, Inhaber der Firma BNS Sicherheitstechnik, hat sich mit Blick auf die Strompreiserhöhung Gedanken gemacht, wie es weitergeht. Seine Firma hat 2011 etwa 21 000 Kilowattstunden Strom verbraucht und dafür rund 4500 Euro bezahlt. Nach der Tariferhöhung rechnet er mit einem Anstieg von rund 15 Prozent.

„Das kann ich so nicht hinnehmen“, sagt Späth. Er wandte sich an die Stadtwerke und an die WZ. Mit dem Ziel, einen günstigeren Tarif bei den Stadtwerken zu bekommen. Im Vergleich mit anderen Anbietern habe er festgestellt, dass er bis zu 500 Euro im Jahr sparen könnte — bei einem Wechsel. „Eigentlich will ich aber gar nicht wechseln.“ Als mittelständischer Unternehmer fühle er sich den Stadtwerken verbunden.

„Ich kann den Unmut von Herrn Späth verstehen, aber einen günstigeren Tarif können wir ihm nicht anbieten“, macht Geschäftsführer Norbert Sandmann deutlich. Die Kalkulationen seien so eng, dass Gewerbetreibenden keine Sonderrabatte gewährt werden können. Es gebe auch keine „Quersubventionierung“: „Wenn ein Kunde weniger zahlt, müsste ein anderer ja mehr zahlen. Das gibt es bei uns nicht.“

Insgesamt seien die Stadtwerke im Bereich der Industriekunden (800 000 bis 15 Millionen Kilowattstunden Verbrauch pro Jahr) gut aufgestellt. „In diesem Bereich haben wir 120 Kunden“, so Sandmann. Das seien nahezu alle in Kempen. Bei den Mittelständlern, zu denen auch Späth gehört, liege die Abdeckung durch die Stadtwerke bei etwa 90 Prozent.

Unternehmer Späth ist enttäuscht von den Stadtwerken. Unter anderem deshalb, weil seine Nachfrage nicht „wirklich kundenfreundlich“ bearbeitet worden sei. Trotzdem will er vorerst bei den Stadtwerken bleiben. „Wir werden aber versuchen, andere Einspar-Potenziale zu finden. Damit wir einfach weniger verbrauchen.“ Späth geht davon aus, dass er sowohl Zuhause als auch im Betrieb zwischen zehn und 20 Prozent einsparen kann. tkl

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