Erste Flüchtlinge in Via Stenden

In dem ehemaligen Hotel wohnen bereits mehr als 100 Menschen. Der vorgezogene Start sorgt für Probleme.

Erste Flüchtlinge in Via Stenden
Foto: Reimann

Kempen/Kerken. Plötzlich musste alles ganz schnell gehen: Seit dem vergangenen Freitag leben mehr als 100 Asylbewerber in der Via Stenden in Kerken. Sie kommen vor allem vom Balkan, etwa aus Serbien oder Albanien. Eigentlich hätte es bis zur ersten Aufnahme von Flüchtlingen in dem ehemaligen Tagungshotel an der Grenze zu St. Hubert noch einige Tage dauern sollen, doch der akute Bedarf an Unterbringungsmöglichkeiten war zu groß. Bei einer Veranstaltung am Abend vor dem vorgezogenen Start hatte die Gemeinde Kerken über den neuesten Stand der Dinge informiert.

Die aktuelle Situation in dem Übergangswohnheim ist nach Aussage des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) noch nicht optimal. Die Verantwortlichen des DRK-Landesverbands Westfalen-Lippe, von der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg mit der Betreuung in der Via Stenden beauftragt, müssen nun vieles in kürzester Zeit regeln. DRK-Vertreter Jürgen Hecker sprach gestern im Telefonat mit der WZ von „Stress“.

Das größte Problem: „Wir brauchen dringend hauptamtliches Personal“, so Hecker. Derzeit hilft noch das örtliche DRK mit freiwilligen Kräften; eine Feldküche musste bis heute eine feste Koch-Station ersetzen. Man habe Stellenanzeigen geschaltet, Behörden wie das Jobcenter seien informiert, heißt es vom DRK.

Gesucht werden unter anderem Mitarbeiter für die Küche und Sozialbetreuer mit Fremdsprachenkenntnissen. Auch Verwaltungsprofis und medizinische Fachkräfte werden benötigt. Insgesamt geht es um rund 30 Stellen. Bewerbungen werden vor Ort entgegengenommen.

Auch die Baumaßnahmen an dem Gebäude sind noch nicht abgeschlossen. Es sollen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass in absehbarer Zeit bis zu 350 Menschen, darunter auch Flüchtlinge aus Kriegsgebieten wie Syrien, aufgenommen werden können.

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