Es gibt noch Platz für Stadtvillen

Zwei größere Grundstücke für dreigeschossige Häuser hat die Stadt noch nicht verkauft. Interesse an herkömmlichen Einfamilienhäusern ist ungebrochen.

Es gibt noch Platz für Stadtvillen
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Im Baugebiet an der Kreuzkapelle im Kempener Süden geht das Bauen weiter. Im zweiten Bauabschnitt, dem Areal südlich der Selma-Bruch-Straße und westlich des Alten Prozessionsweges, entsteht bereits das erste Haus. Das Interesse an den 37 Grundstücken, die die Stadt noch im vergangenen Jahr verkauft hat, war groß. Hinzu kommen 25 Grundstücke von privaten und gewerblichen Eigentümern.

Auf 17 Grundstücken baut das Unternehmen Heckmann auch im zweiten Abschnitt für interessierte Kunden. Bei der Firma Immo-Consult, die die Häuser für Heckmann vermarktet, ist man mit der Nachfrage zufrieden. Besonders die Erhöhung der Grunderwerbssteuer zum Anfang des Jahres habe in 2014 für eine besondere Entschlussfreudigkeit bei den Käufern gesorgt. Aber auch in diesem Jahr habe das Kaufinteresse nicht nachgelassen. Acht Häuser sind nach Angaben von Immo-Consult-Geschäftsführer Frank Markus bereits verkauft: Für weitere gebe es konkrete Verhandlungen und Reservierungen. „Wir haben primär Interessenten von außerhalb, die aus beruflichen Gründen in die Region kommen möchten“, berichtet Markus.

Trotz der weit verbreiteten Meinung, dass alle städtischen Grundstücke verkauft sind, sind im ersten Bauabschnitt immer noch zwei zu haben. Das bestätigte die Verwaltung auf Anfrage der WZ. Dabei handelt es sich um zwei größere Areale, die zum Grünanger an der St. Töniser Straße hin liegen. Dort sollen auf Wunsch von Politik und Verwaltung sogenannte „Stadtvillen“ entstehen. Von den insgesamt fünf Grundstücken für diese dreigeschossige Gebäudeart sind zwei bereits fertig bebaut. Der Bau eines weiteren Hauses beginnt im Frühjahr — an diesem Grundstück hängt ebenfalls ein Schild der Firma Heckmann. Zwei dreigeschossige Häuser für eine oder zwei Familien können dort also noch entstehen.

Der Bau von herkömmlichen Doppel- oder Einfamilienhäusern, nach denen es sicher eine Nachfrage gibt, kommt an dieser Stelle für die Stadt aber nicht infrage.

Die Bebauung im Bereich des Alten Prozessionsweges hat die Verwaltung nach eigenen Angaben bewusst größer geplant. Die Stadtvillen, die ein Stockwerk höher sind als die Einfamilienhäuser in diesem Gebiet, sollen zusammen mit dem Gebäude des Mehrgenerationen-Projektes „Besser Gemeinsam Wohnen“ und den geplanten Mietwohnungen, die im dritten Bauabschnitt entstehen sollen, einen Siedlungsrand zum Grünanger hin bilden.

Die Stadt verfügte im ersten Bauabschnitt über 27 Grundstücke. Insgesamt entstanden und entstehen noch in diesem Areal 70 Wohneinheiten. Für die Hausherren, die im Moment noch über die holprigen und verschmutzten Baustraßen zu ihren Häusern gelangen, ist Besserung in Sicht. „Zurzeit läuft die Ausschreibung des Endausbaus der Straßen im ersten Bauabschnitt“, sagt Pressesprecher Christoph Dellmans. Die Stadt geht davon aus, dass im April mit den Arbeiten begonnen werden kann. Die Kosten für Kanal- und Straßenbau in diesem Bereich werden auf rund 1,5 Millionen Euro geschätzt. Diese Summe ist unter anderem von den Grundstücksverkäufen sowie den Beiträgen der Anwohner gedeckt.

2016 steht dann noch die Erschließung und Vermarktung des dritten Bauabschnitts an. Auf vier Hektar sollen dort noch einmal 60 Wohneinheiten entstehen. Der Bebauungsplan muss noch von der Politik beschlossen werden.

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