Firmen klagen über zu langsames Internet

In Kempen wird die Forderung nach einem schnelleren Netz-Ausbau lauter.

Kempen. In der Thomasstadt hat sich ein „Unternehmer Kreis Kempen“ (UKK) gegründet, der aus einem Unternehmerfrühstück im Technologie- und Gründerzentrum Niederrhein (TZN) hervorgegangen ist. Initiiert von Karin Drabben, die mit ihrem Unternehmen im TZN angesiedelt ist, und Geschäftsführer Martin Alders von der Alders electronic GmbH in Kempen, kamen rund 20 Unternehmer, Anwälte und Unternehmensberater zum Erfahrungsaustausch zusammen. Dieser soll nun einmal im Quartal stattfinden.

Dabei geht es neben dem Austausch von Erfahrungen und dem Kennenlernen vor allem um den Aufbau eines Netzwerks und um Kooperation, aber auch um gegenseitige Unterstützung bei Problemen. Im Mittelpunkt des Unternehmerfrühstücks standen diesmal Schwierigkeiten in Sachen Internet. Die Unternehmer-Runde forderte den schnelleren Netz-Ausbau, der dringend notwendig sei. Schon jetzt berichteten Kempener Unternehmen, die zum Beispiel einen Onlineshop betreiben, dass sie stundenlang nicht arbeiten könnten, weil die Kapazitäten nicht ausreichten. Andere müssen ihre Internetaktivitäten in die Nacht verlegen, weil tagsüber die Datenmenge nicht abzuarbeiten sind.

Die Telekom will, so hat sie es angekündigt, mit dem Ausbau der Glasfasertechnologie erst 2017 beginnen. So lang aber können heimische Firmen nicht warten. Die Betriebe suchen auch nach Alternativen — so könnte etwa Richtfunk helfen.

Der Appell geht an die Stadt Kempen, tatkräftig mit für rascheren Ausbau einzutreten. Andernfalls drohten Abwanderungen von Betrieben und ansiedlungswillige Firmen könnten absagen. TZN-Geschäftsführer Thomas Jablonski bestätigte auf Anfrage, dass bereits Mietanfragen an das TZN nicht erfüllt werden konnten, weil keine ausreichende Internetleistung gewährleistet war.

Ändere sich an diesem unhaltbaren Zustand nicht bald etwas, drohten der Region Arbeitsplatzverluste. Die Unternehmer, die sich jetzt zum „Unternehmer Kreis Kempen“ zusammengeschlossen haben, wollen mit weiteren Firmen aus der Thomasstadt für ein schnelleres und besseres Internet eintreten.

Die Stadt Kempen hat ihrerseits bereits ein Unternehmerfrühstück angekündigt, um mit ortsansässigen Betrieben ins Gespräch zu kommen. Auch dabei soll das Thema Internet von den Firmen auf die Tagesordnung gesetzt werden.

Angesprochen wurde der Internetausbau auch in der Ratssitzung am Dienstagabend. Die Telekom hat der Politik bereits ihre Pläne zum Breitband-Ausbau vorgestellt. Bürgermeister Volker Rübo will aber mit Blick auf den Versorgungsgrad in den Gewerbegebieten weiter nachhaken. Von den Unternehmen erhalte er bisher unterschiedliche Äußerungen: „Viele Unternehmen sagen, dass sie gut versorgt sind. Es gibt partiell aber auch Rückmeldungen, dass es hakt“, so Rübo. jk/ulli

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