Historiker kritisiert Stephan Kahl

Interview mit der WZ sorgt für Aufsehen.

Kempen/Tönisberg. Die Aussagen des Technischen Beigeordneten, Stephan Kahl, zur Zeche im WZ-Interview von Samstag haben für Aufsehen gesorgt. Der Beigeordnete hatte das Nein der Stadt zum Denkmalschutz unter anderem damit begründet, „dass die Zeche für die Stadt Kempen keine Bedeutung“ hat. „Dadurch wird Tönisberg in Kempen in die 2. Klasse abgestuft. Diese Aussage ist eine Frechheit“, sagte am Montag Peter Kunz vom Förderverein zur Rettung des Zechenturmes.

Kritik kommt auch von Historiker Hans Kaiser. Er teilte der WZ mit, dass die Zechenanlage aus seiner Sicht sehr wohl eine Bedeutung für Kempen habe. „Tönisberg zählte um 1900 nur 904 Einwohner und gehörte jeweils zur Hälfte zum Kreis Moers beziehungsweise zum Kreis Kempen.

Erst 1929 wurden die beiden Dorfhälften zu einer politischen Gemeinde mit einem gemeinsamen Gemeinderat vereinigt und dem Landkreis Kempen-Krefeld unterstellt“, so Kaiser. Nach wie vor sei der kleine Ort in Personalunion mit Hüls verwaltet worden.

Kaiser: „Erst der Bau der Zeche seit 1959 sorgte für einen Anstieg der Bevölkerungszahl auf 3106 (1971) und machte den Ort so gewichtig, dass er mit Wirkung vom 1. Januar 1970 mit St. Hubert, Schmalbroich und Hüls zum neu geschaffenen Verwaltungsverband der Stadt Kempen kam.

Ohne Bergbau und den damit verbundenen Bevölkerungszuzug wäre Tönisberg heute möglicherweise als Teil des Verwaltungsstandortes Hüls, der 1976 nach Krefeld kam, ein Teil der Stadt Krefeld.“

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