Kempen: Abgekämpft zur Feuerwehr

Jugendliche aus dem polnischen Ulanów bekamen am Freitag einen Einblick in die Kempener Feuerwache.

Kempen. Ziemlich abgekämpft kommen die Jugendlichen am Feuerwehrgerätehaus an der Heinrich-Horten-Straße an und suchen zügig einen Platz im Schatten. Seit gut einer Woche sind die 27 Besucher der polnischen Partnerstadt Ulanów in Kempen und haben diese Zeit intensiv genutzt: Berlin- und Köln-Besuch, Industriemuseum in Oberhausen, Kletterwald in Süchteln und Schwimmen standen auf dem Programm. An diesem Vormittag sind sie vom Thomaeum zur Feuer- und Rettungswache gewandert.

Feuerwehrmann Tobias Engler führt dort zunächst in die Umkleiden, wo die Jugendlichen die Ausrüstung anprobieren dürfen. Die Reaktion "puh" ist international verständlich, Jacke und Helm sind doch mächtig schwer.

Die polnischen Besucher sind in 23 Kempener Gastfamilien untergebracht. Organisiert wird die Tour vom Kempener Verein "Most". Vorsitzender Bjarne Norlander ist begeistert vom Austausch. "Es ist sehr harmonisch. Zum ersten Mal gibt es keine Probleme in den Gastfamilien."

Er und Jan Kosior, stellvertretender Schulleiter aus Ulanów, werten das als Erfolg ihres Jugendaustauschs. Schön sei auch, dass es weitergeht. "In den ersten Jahren gab es bei deutschen Jugendlichen wenig Interesse. Heute haben wir viel mehr Anmeldungen, als wir mitnehmen können", so Norlander.

Die Jugendlichen sind auch begeistert. "I love Kempen", schwärmt die 15-jährige Diana. Die Stadt sei so anderes als die Städte in Polen. Auch wenn alle gut miteinander auskommen, hat der 16-jährige Christopher aus Kempen durchaus Unterschiede bemerkt. "Es sind manchmal die Selbstverständlichkeiten. Zum Beispiel, dass wir hier ein Schwimmbad haben."

Bjarne Norlander bemerkte, dass sich die polnischen Jugendlichen ein bisschen abgehärteter zeigten. Zum Beispiel, als es darum ging, mit dem Fahrrad nach Süchteln zum Kletterwald zu fahren. "Die Deutschen wären da lieber gebracht worden."

Trotz Hitze und leichter Erschöpfung hören die Jugendlichen bei der Feuerwehr interessiert zu. Bis es in die Ruheräume mit Bett und Fernseher geht. "Können wir hier bleiben ", fragt eine Schülerin.

Nein, es geht wieder zurück - zu Fuß. Abends wird im Thomaeum das große Begegnungs- und Abschiedsfest gefeiert. Heute fährt die Gruppe zurück nach Ulanów - aber vorher geht es noch einmal zur Abkühlung ins Schwimmbad.

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