Kempen/ Altstadtgeflüster: Auf der Hülser Straße 50 wird das Rotlicht angeknipst

Die legendäre Anaconda-Bar eröffnet bald wieder unter neuem Namen. Und: Die Judenstraße wird Bouquinisten-Meile.

Kempen. Jahrzehntelang hat die Anaconda-Bar die männliche Klientel verwöhnt, die sich der Damen des ältesten Gewerbes der Welt annahm. Nach einem Jahr Stillstand kommt jetzt wieder Leben in das Etablissement an der Hülser Straße 50. Der Kölner Jürgen Mertes (43) eröffnet dort in zirka vier Wochen unter dem Namen "Nummer 50" eine Nachtbar.

"Wir sind mitten in der Renovierung", sagt der Tönisberger Autohändler. Sämtliches Mobiliar ist raus, es wird komplett saniert. Mertes: "Unter anderem mit Granitböden und Toiletten mit wasserlosen Urinalen." Die Stadt hat der "Nummer50" grünes Licht gegeben.

Silke Zander ist eine Leseratte. "Aber man kann leider nicht jede Woche drei Taschenbücher kaufen." Deshalb hatte die 40-Jährige die Idee, auf der Judenstraße einen Büchermarkt zu organisieren. Der findet am Samstag, 6.Juni, von 10 bis 14 Uhr statt. "Alle zwei Dutzend Einzelhändler unserer Straßengemeinschaft werden Bücher anbieten", sagt Silke Zander, die seit 18 Jahren den Second-Hand-Laden "Radieschen" führt. Doch woher die Bücher nehmen? "Ab sofort können die Kempener ihre ausgelesenen Bücher zu uns ins Geschäft bringen", hofft Silke Zander auf viele Spenden. Der Erlös der Aktion fließt an die Kempener Tafel. "Die Bücher werden für kleines Geld abgegeben, ein Taschenbuch für 50 Cent", so Zander.

Was ist das für eine Kette, die bei Schuh+Sport Krahn-Klauser am Studentenacker 5 ausgestellt ist? Nun, dabei handelt es sich um die Ordenskorkenkette der Bruderschaft Blaue Husaren. Die Husaren schießen am Samstag nicht nur ihren König aus, sondern ermitteln am Sonntag beim Frühschoppen ihren Bierkönig. Josef Küppers durfte sich 2007 die Kette umlegen. Wer wohl diesmal Blauer Bierkönig wird?

Apropos blau: Donnerstag ist Vatertag. Da lädt Hans-Peter Friedrich in Kempens größten Biergarten am Sporthotel, Schmeddersweg4. Der ist blau-weiß geschmückt. "Das Motto lautet O’zapft is", sagt Bajuwaren-Freund Friedrich. Ab 12 Uhr gibt’s Bier nach Maß, Laugenbrezel, Leberkäs. Ab 18 Uhr spielt eine Combo aus der KempenBigBand blauen Blues. Friedrich: "Auch flotten Swing."

Hermann Gröne hat den grünen Daumen. Deshalb durfte der Leuther jetzt in der Altstadt zum dritten Mal sein gartengestalterisches Geschick beweisen. In die zwei Hochbeete am Viehmarkt zwischen Parkplatz und Promenade hat der 46-Jährige Steingartenpflanzen, Kräuter und Mittelmeer-Stauden in den Kies gesetzt. Im Gärtnerlatein heißt das nach feinem englischen Stil Gravel Garden. 2006 hat Gröne das Hochbeet auf dem Parkplatz11 an der Orsaystraße wachgeküsst, ein Jahr später den Staudengarten am Spülwall/ Thomasstraße.

"Das war wohl ein Dummejungenstreich." Künstlerin Barbara Herrmann-Lange verschlägt es die Sprache. Hat doch am Wochenende jemand die zweieinhalb Meter hohe Holzskulptur vor ihrem Atelier in der Moosgasse mitgehen lassen. Wer der 52-Jährigen die Plastik aus Weidenholz zurückbringt, dem winkt ein Finderlohn. "Da überlege ich mir was Nettes", sagt die Textil-Designerin. Hinweise an Tel.0175/ 9933041.

Ein paar Ergebnisse von den Highland-Games im Burgpark sind noch nachzutragen. Als aktiver Sportler zieht sich Manfred Mühlenhaus, Vorsitzender der Highlander am Niederrhein, zurück: Knie kaputt. 2009 trat der Lokalmatador in Kempen also zum letzten Mal an. Dabei belegte der 42-Jährige in der Einzelwertung trotz Handikap den 4.Platz. Alf Grasnick holte Gold, Carsten Koeck Silber, Markus Vortriede Bronze. Elf Frauen traten im Einzel an. Kerstin Steinbach erkämpfte sich Platz1, dicht gefolgt von Joana Helbig und Katrin Balzereit.

Musik im Doppel-Pack verleiht dem Falko am Wochenende melodische Flügel. Am Samstag feiert Wirt Michael Hoffmann am Buttermarkt 17 a sein Einjähriges mit der Anniversary Party. Dafür hat er Club-DJ Marcellow K. verpflichtet, der ab 21 Uhr einen zündenden Mix von House und Party Hits durch die Boxen sausen lässt.

Am Sonntag heißt es dann: "Jazz im Falko". Präsentiert und organisiert vom Lions Club, verbinden sich Musiker der Robert-Schumann-Hochschule und Kempener Jazzer zu einer swingenden Matinee ab 11 Uhr.

Das schmale Haus an der Ellenstraße 32 hat zwar jetzt ein gelbes Fassaden-Make-up erhalten. Die Fenster sind geschmackvoll weiß abgesetzt. In dem Denkmal fließt aber immer noch kein Gerstensaft.

Zuletzt war die Pinte unter dem Namen Lappekamel ab Sommer 2005 ein Jahr lang geöffnet, dann gingen die Lichter wieder aus. Schade! Die legendären Kneipenzeiten von Palio und Pomp lassen sich zwar nicht zurückholen. Aber ein wenig Geselligkeit täte dem Häuschen doch gut. Es muss ja keine Gaststätte sein. Ein Geschäft wäre auch nicht schlecht...

Das Letzte ist wie so oft das Beste: Das Glockenspiel läuft wieder! Nachdem Vögele Anfang der Woche im Eckhaus Juden-/Kirchstraße in der Nachfolge von Stuckmann eröffnet hat, hat der Textil-Riese sein Versprechen wahr gemacht und den Melodie-Macher an der Eck-Fassade wieder angeschlossen. Muss i denn, muss i denn...

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