Kempen: Ein Taler fürs Kinderglück

In der sechsten Auflage zeigt die Schwester-Ina-Medaille erstmals ein St.Huberter Motiv– den Berfes.

Kempen. Der Berfes in St. Hubert ist der älteste noch erhaltene Schutzturm im Kempener Land. Ab dem frühen 14. Jahrhundert bot er Bauern in Bedrängnis eine sichere Zuflucht vor marodierendem Gesindel.

Passend also, dass der Berfes das Motiv der diesjährigen Schwester-Ina-Medaille ist. Denn der Erlös aus dem Verkauf kommt dem Kempener St.Annenhof zugute, und dort finden Kinder und Jugendliche eine Zuflucht, "ein Zuhause, Annahme und Vertrauen", so Heinz-Wilhelm Wolters von der Schwester-Ina-Stiftung, die 2003 aus der Taufe gehoben wurde.

Auf der Rückseite der Münze ist wie immer das Portrait der 1980 verstorbenen legendären Schwester Ina, der früheren Leiterin des Kindergartens St.Annenhof an der Oelstraße. Ina kam 1895 als Maria Mols in Duisburg auf die Welt und hat während ihrer Leitung des Annenhof-Kindergartens 7000 Mädchen und Jungen ins selbstständige Leben geführt.

Im vergangenen Jahr wurden die Einnahmen aus der goldenen Medaille, die damals einen Teil des Franziskanerklosters zeigte, für die Umgestaltung des Innenhofs verwendet. Die Umbauarbeiten sind so gut wie abgeschlossen, die Kinder des Annenhofs an der Oelstraße 9 probieren bereits die neuen Spielgeräte aus. "Wir freuen uns riesig, dass die Schwester-Ina-Stiftung geholfen hat, unsere Träume vom schöneren Innenhof zu verwirklichen", sagte Erziehungsleiterin Ulrike Oppel.

Die Erfüllung anderer Träume steht dagegen noch aus: "Wir bräuchten mehr Appartements, in denen unsere volljährig gewordenen Jugendlichen in die Selbstständigkeit starten können", nennt Heimleiter Herbert Knops ein dringendes Beispiel. Bisher gebe es nur zwei dieser Wohnmöglichkeiten, was nicht ausreiche, da die Jugendämter immer mehr auf den Auszug von erwachsenen Bewohnern drängten.

Überdies stehen Sanierungen der zum Teil maroden Bausubstanz auf der "Zu Erledigen"-Liste, etwa um gegen die ständigen Wasserrohrbrüche anzukämpfen. Nach 25 Jahren intensiven Gebrauchs sind auch einige Möbel kaum mehr benutzbar.

"Wer eine Schwester-Ina-Medaille kauft, kann sich sicher sein, dass das gesamte Geld dem Annenhof zugute kommt", betonte Wolters gestern bei der Vorstellung der Medaille 2008 in der St.Huberter Sparkasse an der Hauptstraße. Das gute Stück ist mit 24-karätigem Gold überzogen.

Wer den goldenen Rundling erwerben möchte, kann das für einen Mindestbetrag von 50 Euro bei allen Sparkassen und Volksbanken in Kempen und St.Hubert sowie im Gemeindebüro der Thomaskirche und in den Pfarrbüros St. Hubertus und St.Marien tun. In der St.Huberter Sparkasse gibt es zurzeit außerdem eine Ausstellung mit Fotos von Alt-St.Hubert, für die der Heimatverein verantwortlich zeichnet.

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