Kempen: Trecker - Deutz soll hoch hinaus

Vater und Sohn Hanka nehmen an der WM in Österreich teil. Der Oldtimer hat eine bewegte Geschichte hinter sich.

Kempen. Mit einem Traktor, Baujahr 1939, und einer Höchstgeschwindigkeit von acht Stundenkilometern wollen Roland (66) und Markus Hanka (30) den Großglockner bis auf eine Höhe von 2445 Metern erklimmen. Vater und Sohn fahren zur Traktor-Weltmeisterschaft, die am Wochenende in Österreich stattfindet.

"Laut Teilnehmerliste haben wir einen der ältesten und PS-schwächsten Schlepper, was für uns die Sache interessant macht und eine Herausforderung für die alte Maschine ist", freut sich Markus Hanka auf das Abenteuer.

Heute fährt Vater Roland Hanka mit dem alten Trecker nach Nordhorn. Von dort aus bringt ein Sonderzug die WM-Teilnehmer in einer 16 Stunden-Fahrt nach Österreich. Zusammen mit 64 anderen Oldtimer-Traktoren geht es für die beiden Kempener in Richtung Zell am See.

Am Freitag beginnt die Weltmeisterschaft in Bruck, einer Gemeinde im Bezirk Zell am See, mit einer Probefahrt. Am Samstag ist Renntag, um 7 Uhr fällt der Startschuss für die alten Schlepper. Die gesperrte Großglockner-Straße ist dann teilweise dreispurig befahrbar, so dass auch munter überholt werden kann. "Für die zirka 21 Kilometer werden wir etwa drei Stunden benötigen", vermutet Markus Hanka.

Aber auf Geschwindigkeit kommt es bei diesem Rennen gar nicht an. Stattdessen steht die Geschicklichkeit der Fahrer im Vordergrund. So geht es zum Beispiel darum, besonders gleichmäßig zu fahren. In den verschiedenen Baujahr-Kategorien werden dann Sieger ermittelt.

Um Pokale geht es Vater und Sohn aber nicht. "Wir sind schon froh, wenn wir ankommen", meint Markus Hanka. Schließlich ist es das erste Mal, dass sie bei einer Traktor-WM dabei sind. Das Erlebnis, mit mehreren 100 alten Traktoren gemeinsam die kurvigen Straßen zu meistern, dass reizt die beiden Traktor-Freunde aus Kempen.

Oldtimer-Traktor-WM Die Weltmeisterschaft wird zum sechsten Mal am Großglockner ausgetragen. Im vergangenen Jahr starteten rund 600 Oldtimer zum Rennen auf den höchsten Berg Österreichs. In diesem Jahr ist die Teilnehmerzahl auf 500 begrenzt. Es ist die einzige Veranstaltung dieser Art.

Strecke Am Samstag geht es in sechs Etappen von Fusch (811 Meter Höhe) zum Gasthaus Fuschertörl (2400 Meter Höhe). Die Etappen sind zwischen zwei und sieben Kilometer lang. Die Steigung ist durchschnittlich zehn Prozent, an einige Stellen sind die Straßenränder, neben denen sich ein Abgrund von bis zu 100 Metern auftut, nicht gesichert. Ziel ist, exakt die Durchschnittszeit aller Traktoren in einer Klasse zu fahren.

Deutz Der Traktor von Roland und Markus Hanka, Baujahr 1939 hat elf PS und fährt höchstens acht km/h.

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