Kalender 2016: Kempen wandelt sich mal wieder

Die Archivgruppe um Ehrenbürger Karl-Heinz Hermans legt die vierte Ausgabe des Kalenders mit alten und neuen Ansichten der Stadt vor.

Vertreter von Stadtspitze, Freiwilligenagentur und Fotogruppe präsentierten am Donnerstag im Rathaus die vierte Ausgabe des Kalenders „Kempen im Wandel der Zeit“.

Vertreter von Stadtspitze, Freiwilligenagentur und Fotogruppe präsentierten am Donnerstag im Rathaus die vierte Ausgabe des Kalenders „Kempen im Wandel der Zeit“.

Foto: Kurt Lübke

Kempen. Wie schnell sich Kempen doch verändert. Wo man bis Mitte der 70er Jahre noch im Alten Stadtbad schwimmen konnte, und wo vor wenigen Jahren noch das Kreishaus stand, ist heute der Klosterhof zu finden. Wo in den 80er Jahren die Feuerwehrleute mit ihren Fahrzeugen zu Einsätzen aufbrachen, kann man heute an der Straße Am Bahnhof wohnen. Und wo früher der „Schluff“, die alte Krefelder Eisenbahn anhielt, ist heute das vor kurzem neu eingeweihte Bürogebäude an der Schorndorfer Straße zu sehen.

So ändern sich die Zeiten: Wo früher das Stadtbad stand ...

So ändern sich die Zeiten: Wo früher das Stadtbad stand ...

Foto: Stadt Kempen/Repros: Kurt Lübke

Diese und weitere Veränderungen können Interessierte jetzt im neuen Kalender „Kempen im Wandel der Zeit“ finden. Zum vierten Mal hat die Gruppe, die sich um die Neuordnung des städtischen Fotoarchivs verdient macht, einen unterhaltsamen Jahreskalender zusammengestellt.

..., steht heute der Klosterhof.

..., steht heute der Klosterhof.

Foto: Stadt Kempen/Repros: Kurt Lübke

Josef Lamozik, Karl-Heinz Hermans, Wilhelm Spee, Edith Heyer und Claudia Storx sind schon seit einigen Jahren dabei, die Bilder zu sichten und zu archivieren. Dabei stoßen sie immer wieder auf alte Schätzchen, die es verdient haben, der Öffentlichkeit präsentiert zu werden. Für den Kalender haben Josef Lamozik und Edith Heyer außerdem zur Kamera gegriffen, und haben die Orte in Kempen noch mal in ihrem heutigen Aussehen abgelichtet.

„Zu ‚Kempen im Wandel der Zeit’ gehören auch die Menschen, die sich mit der Zeit verändert haben“, sagt Josef Lamozik. Ein sehenswertes Beispiel dafür zeigt das Kalenderblatt im August mit einem „Städtischen Kinderspielplatz“ an der Burgstraße. Dort vergnügen sich die Jungen und Mädchen in einem großen Haufen Sand. Bis in die 50er Jahre hinein gab es den Spielplatz. Karl-Heinz Hermans erinnert sich noch gut daran, wie alle Kinder an einem Pavillon ihre Schuhe auszogen und sich dort 60 bis 70 Paar davon stapelten. Als aktuelles Gegenstück dazu sind die Kinder der Ferienspaß-Aktion zu sehen, wie sie in der Holzwerkstatt mit Säge, Hammer und Co. zu Werke gehen.

Eines von Hermans’ Lieblingsbildern ist im Monat Oktober zu sehen und zeigt mit der Ecke Oelstraße/Heilig-Geist-Straße die Gegend, in der Bäckermeister aufgewachsen ist. Der Kempener Ehrenbürger kennt noch die Namen aller Familien, die dort gewohnt haben. Und er erinnert sich an die Reichspogromnacht, in der die Nazi-Schergen kamen und dort die Häuser der jüdischen Mitbürger demolierten. Auch das ist ein Teil der Kempener Geschichte.

Die Kalender-Bilder und weitere Fotos sowie viele Informationen dazu sollen ab 7. Januar im Rathaus-Foyer in einer Ausstellung zu sehen sein. Die Archiv-Gruppe stellt dafür Informationen zu den Bildern zusammen, die man dann ganz in Ruhe nachlesen kann. Der Erste Beigeordnete Hans Ferber freut sich über die neue Folge des Kalenders, auf den schon viele gewartet haben, die für die Advents- und Weihnachtszeit ein schönes Geschenk suchen. „Man wundert sich, dass die Fotogruppe immer wieder einen neuen Ansatz findet“, so Ferber. Aber das ist wieder gelungen und so hofft Ferber, dass es noch viele weitere Kempen-Kalender geben wird.

Dass die alten Fotos je ausgehen werden, steht jedenfalls nicht zu befürchten. Mit Hans Ferber freut sich auch Hedwig Stirken besonders, dass der Erlös des Kalenders wieder der Freiwilligenagentur zugutekommen wird, die das Geld für die Umsetzung ihrer Projekte gut gebrauchen kann.

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