Kendel-Geflüster: Ein Blick ins Herz der Kirche

Der Schobert-Altar in St.Hubertus muss sich hinter dem neuen Messing-Altar der Propsteikirche keineswegs verstecken. Und: Es weihnachtet, Schäfer beschmiert, Offensive für mehr Sternsinger.

St.Hubert. Seit ein paar Tagen steht ein neuer Altar in der Propsteikirche. Eingeweiht wurde er vom gebürtigen St. Huberter Karl Borsch(50), der eine bewegende Messe zelebrierte. Doch wie sieht der Altar in der Heimat des Weihbischofs aus? Der Tisch des Herrn nach dem Entwurf von Louis Schobert ist 3,5 Tonnen schwer, steht seit 29Jahren in der fast 600Jahre alten Kirche und wurde am 18.Oktober 1980 durch Weihbischof Gerd Dicke geweiht. Sechs Jahre später kam der dazu passende Ambo. Der Aachener Blaustein ist mit einem Stockhammer bearbeitet und nicht wie üblich poliert. Vorher gab es seit 1967 einen provisorischen Holz-Altar.

Der hatte den über 100 Jahre alten Altartisch abgelöst, der aus einer Marmorplatte und Bimsstein bestand. Als der neue Mittelpunkt der Kirche schließlich kam, musste im Keller eine Säule eingesetzt werden. "Der Architekt hatte Angst, dass sich die Altar-Insel wegen des Gewichts biegen könnte", erinnert sich Pfarrer Hermann-Josef Ortens. Vor zwei Jahren kam noch eine Stele dazu, auf der die Blumen ihren Platz haben. Die gesamte Altar-Insel ist eine Einheit. Ortens: "Ein Achteck bildet dabei den Abschluss. Damit wollen wir an die Auferstehung am achten Tag und das Ostergeschehen erinnern."

"Ihr Kinderlein kommet": Claudia Ingendae von der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) verweist auf die Sternsinger-Aktion. Ab 2.Januar 2010 bringen die Mädchen und Jungen wieder den Segen von Haus zu Haus und helfen gleichzeitig hungernden Kindern im Senegal und in Uganda. "Leider wird es in den letzten Jahren schwieriger, genügend Sternsinger zu finden", verweist Claudia Ingendae auf 32Gruppen, die ausgesendet werden. Bis 10.Dezember sollen Interessierte- besonders ab Klasse5- sich im Pfarrheim oder unter [email protected] melden. Bereits am 12.Dezember ist Kronenbasteln und Gewänderausgabe im Marienheim. Claudia Ingendae: "Mitte Januar gibt’s als Abschluss für alle Pizza-Essen im Marienheim."

"Unverschämt!" Hans-Josef Güldenbog ist sauer. Ein Schmierfink hat die Skulpturengruppe "Schäfer mit Tieren" im Neubaugebiet Velbuschpfad besprüht. Erst 2006 hatte der Heimatverein die Bronzefiguren im Zuge der Nikolaus-Aktion gespendet. "Wer den Schmierer erwischt, bekommt eine Belohnung in Höhe von 250Euro", versicherte Heimatverein-Vorsitzender Güldenbog, als er auf der Wache Anzeige erstattete. Hinweise an die Polizei unter Tel.02162/3770.

Seit gestern leuchten die Fenster der Johannes-Hubertus-Schule wieder, der größte Adventskalender der Stadt wächst mit jedem Tag bis zum Fest. Seit 2000 ist es nach einer Initiative von Karin Schenk Brauch, die Fenster mit 24 Motiven um Christi Geburt zu schmücken. Die Stoffbilder haben Kindergärten, Schüler der beiden Schulen, Jugendgruppen der Kirchen, Bewohner von Haus Drabben und Privatpersonen gestaltet. Der prächtige Kalender ist bis Anfang Januar zu sehen.

Kaffeekränzchen statt Agassi-Agonie: Die neuen Restaurant-Betreiber "First Service" im Tenniscenter servieren ein Ass, nachdem die Italo-Vorgänger aus dem Gastro-Zirkus geflogen sind. Künftig gibt’s an der Stendener Straße6 sonntags Kaffee und Kuchen XXL für vier Euro. Setzt voraus, dass die Racket-Künstler vorher was abtrainiert haben...

Apropos Kaffee und Kuchen: Eine Goldmedaille für seinen Butterstollen gab es im Zuge einer Qualitätsprüfung bei der Kreishandwerkerschaft Niederrhein für Heinz Poeth (Foto unten) vom Café an der Breite Straße37. Aus dem feinen Rezept macht der 43-Jährige keine Geheimniskrämerei: "Unser Stollen besteht aus mehr Butter als Mehl und auch aus mehr Trockenfrüchten." Allerdings sei es schwierig und erfordere viel Wissen, so einen Teig herzustellen. "Das braucht Erfahrung, die uns bereits als Kinder von unserem Vater vermittelt wurde. Man muss es selbst probieren, um es verstehen zu können."

St.Hubert gibt sich weihnachtlich, krabbelnde Weihnachtsmänner und Tannenbäume schmücken den Ort. Herausragend das Kuschelhaus an der Bahnstraße81. Familie Lehmann hat den Schwibbogen aus dem Erzgebirge in den Info-Kasten der Kendel-Ecke gestellt. Im Gartencenter Siemes an der Bellstraße64 ist sonntags von 11 bis 16 Uhr Advent-Ausstellung mit über 50 geschmückten Tannenbäumen. Das Kunstcafé Sabo, An Eulen7, startet am Samstag um 15 Uhr in den Dezember mit Weihnachtszaubern. Die Stadt hat eine sechs Meter hohe Tanne am Markt aufgestellt, die von den Tabaluga-Kindern dekoriert wird. Am Hohenzollernplatz haben Anwohner einen Baum platziert, der bald leuchtet. Seit gestern können die Bewohner sich am Edeka-Heinböck mit Tannen fürs Wohnzimmer eindecken. Das sind nur ein paar Beispiele.

Thema im Verkehrsausschuss: Auf Antrag der FDP nimmt die Stadtverwaltung nochmal die gesamte Verkehrssituation in St.Hubert unter die Lupe. Augenmerk wird dabei beispielsweise auf den Ortsausgang an der Aldekerker Straße gelegt. "Auch ein Zebrastreifen am Markt oder das Dauerthema Lkw-Durchfahrtsverkehr werden gründlich untersucht", sagte Dezernent Hans Ferber.

Jecker Kendel: Nicht ohne Grund haben die beiden letzten Prinzenpaare Wurzeln in St.Hubert. Weil’s Anfang 2010 für die Narren in die Vollen geht, hier schon mal eine Übersicht, was im Ort so los ist. Den Auftakt macht die Straßengemeinschaft Heideröslein mit ihrer Jecken-Sitzung am 30.Januar im Forum. Ebenfalls im Forum ist am 6.Februar der Handwerkerball. Am 31.Januar starten die Katholischen Frauen mit vier (!) Bunten Nachmittagen im Marienheim.

Ab 13. Februar geht’s für die Voescher Männ im Bürgerhaus los: Karnevalssamstag deftige Narren-Sitzung, tags darauf Bunter Nachmittag, schließlich Rosenmontag After-Zug-Party. Veilchendienstag ist noch der "Zug verkehrt" der Schulkinder: Kamelle werden in den Zug hineingeworfen! Und abends ist in den Gaststätten beim Möhnetreiben Finale furioso. Das ist eine ganze Menge. Zumal in dieser Auflistung noch nicht mal die vielen privaten Partys von Straßengemeinschaften oder Vereinen inbegriffen sind.

Nach 20 Jahren muss Schluss sein: Gerda Hein gibt den Vorsitz bei der evangelischen Frauenhilfe ab 2010 in jüngere Hände. Die 75-Jährige, die aus Neukirchen stammt und seit 45 Jahren in St.Hubert lebt, hat sich während ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit für die Anliegen der Frauenhilfe auch überregional eingesetzt. Die Frauenhilfe besteht seit 60 Jahren und hat sich vom Wohltätigkeitsverein zur geselligen Runde gewandelt. "Jüngere Frauen sind willkommen, wir sind etwas überaltert", lacht Gerda Hein. Die Treffen finden jeden ersten Mittwoch im Monat um 14.30Uhr im Gemeindezentrum an der Martin-Luther-Straße12 statt- also heute. Am Sonntag war beim Familiengottesdienst die Verabschiedung sowie die Einführung der Nachfolgerin Barbara Klewin sowie Monika Heenen als ihre Vertreterin.

Zum Schluss die wichtigsten Termine gerafft im Überblick: Für Sonntag lädt der Heimatverein zur Nikolaus-Aktion: Das restaurierte Mennikes-Heiligenhäuschen im Stadtfeld wird um 15Uhr seiner Bestimmung übergeben. Ab 14.30Uhr bieten Feuerwehr und Rotkreuz ab Markt einen Fahrdienst. Anschließend ist im Forum das traditionelle Kloaskeäls-Eäte, den der "Junge Chor" unter Leitung von Stefan Thomas gestaltet. Ebenfalls am Sonntag ist von 18 bis 21Uhr im Gemeindezentrum an der Martin-Luther-Straße12 Gospel Christmas Party für Jugendliche.

Der Chor The Gospel Family of Christ tritt auf, der Eintritt ist frei. Am 11.Dezember ist von 15.30 bis 20Uhr in der Johannes-Hubertus-Schule am Hohenzollernplatz12 Blutspende, zu der das DRK einlädt. Im 50.Jubiläumsjahr will Zugleiter Gregor Braun die magische Grenze von 1000Spendern knacken: "Jedem Blutspender spendiert Elektromeister Winfried Kranen (Foto) einen Rauchmelder!" Am 12.Dezember feiert die Straßengemeinschaft Kendel-Ecke im Forum den Nikolaus- erstmals erst um 17Uhr. Und am 13.Dezember ist von 11 bis 18Uhr Weihnachtsmarkt auf dem Kirchplatz- in der Kendelkaart-Verlosung werden diesmal 2000Euro ausgeschüttet.

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