Kendelgeflüster: Durch die Bank gut besetzt

Über fehlende Sitzgelegenheiten für Senioren kann sich St. Hubert wahrlich nicht beklagen.

St. Hubert. "Mehr Bänke für Senioren", forderte Christel Scommoda kürzlich im Kempener Stadtrat. Dabei dürfte die 71-jährige FDP-Politikerin, die "An Eulen" wohnt, schwerlich St. Hubert im Blick gehabt haben. Wohl nirgends sonst am Niederrhein gibt es so viele Bänke wie am Kendel. Straßengemeinschaft, Werbering und Heimatverein, Firmen, Banken oder Privatleute haben das Dorf über Jahrzehnte allenthalben mit hochwertigen Sitzgelegenheiten ausgestattet. Wenn überhaupt, dann könnte man sich noch eine Bank an der 1990 vom Heimatverein eingerichteten historischen Schluff-Station bei Doetsch am Südzipfel der Bahnstraße oder vor dem Bürgermeisteramt, Kö 13, vorstellen. Ansonsten gilt: Durch die Bank ist alles gut besetzt.

Michael Germes, Patrick Tekock, Thomas Gütgens: Das Personalkarussell bei der Sparkasse Krefeld dreht sich rasant. Jetzt ist innerhalb weniger Monate der zweite neue Leiter im Geld-Institut an der Hauptstraße 17-19 am Ruder. "Das hängt mit dem Wechsel auf Vertriebs-Direktoren-Ebene in Krefeld, Kempen und Geldern zusammen. Dadurch bewegt sich auch was in den Filialen", begründet Sparkassen-Sprecher Peter Bauland das Bäumchen-Wechsel-Dich-Spiel.

Nun hat also der 34-jährige Thomas Gütgens (Foto) die Sparkassen-Filiale übernommen, in der er bereits seit fünf Jahren als Berater tätig ist. Der verheiratete Dülkener ist im Viersener Stadtrat in der CDU-Fraktion stellvertretender Fraktions-Chef und darüber hinaus Senator der Dülkener Narren-Akademie.

Nur noch ein leichter Brandgeruch liegt über dem Riethof in Voesch, wo es vor knapp zwei Wochen zweimal brannte und 80 Feuerwehrleute fast 24 Stunden gegen die Flammen kämpften. Von draußen erinnert wegen der zwei gerissenen Pappeln mehr an Orkan Kyrill denn an die Feuersbrunst, die diesem fränkischen Vierkanthof an der Grevenhütte 19 zusetzte. Immer noch hat die Kripo keine Spur, wie es zu dem Brand kam. Die 37-jährige Bewohnerin kann sich an nichts mehr erinnern, ihr 81-jähriger Vater wurde durch das Feuer im Schlaf überrascht. Hier und dort quietscht ein geöffnetes Fenster, von Aufräumarbeiten noch keine Spur. Wäre da nicht der Verkehrslärm von der Landstraße, eine gespenstische Stille läge über diesem Anwesen mitten im bäuerlichen Idyll.

Seit 30 Jahren wird im Voescher Lokal "Zum grünen Zweig" gekegelt: So alt ist die Kegelbahn. Und genau so alt ist auch der Kegelclub "Schlappe Ärm", der jeden Monat dort die Kugel schiebt. 386 Kegelabende veranstalteten die Mitglieder im Laufe der Jahre. Die Kegler sind treu: Zehn der zwölf Gründungsmitglieder sind noch dabei, zwei kamen dazu. "Und alle Ehepaare sind immer noch verheiratet", schmunzelt Kegelbruder Theo Bruckes. Zum Jubiläum gab es ein Turnier mit Pokal, den Norbert Hetges gewann. Im September geht es auf Jubiläums-Tour nach Bernkastel Kues.

Und noch mal Voesch: Ein Engpass herrscht wohl noch zwei Monate auf der Straße Stadtfeld. Die Firma Klasen ist im Auftrag der Stadt damit beschäftigt, die Stromleitungen in die Erde zu legen, um die altersschwachen und wetteranfälligen Hochleitungen zu ersetzen. Zurzeit wird auf Höhe der Gärtnerei Ribkens gebuddelt.

Wenn man jetzt auf den Wirtschaftswegen wandert, joggt oder radelt, kann man förmlich den Spargel wachsen hören - egal ob unter Folie oder ohne Abdeckung. "Wenn das Wetter so schön bleibt, dann können wir den Spargel wohl bald stechen und in 14 Tagen verkaufen", sagt Luise Nytus vom Baselshof an der Schauteshütte 25. Ihre Spargelanbau-Kollegen von Kölkes und Goetzens nicken - bei ihnen herrscht ähnliche Vorfreude auf das "weiße Gold vom Niederrhein".

Sabo, St. Huberts erste Adresse in Sachen Kleinkunst, lädt für Freitag zum italienischen Gourmet-Abend, musikalisch unterlegt durch Roberto Falcone. Am 9. April gastiert das "Theater ohne Namen" mit dem Programm "Loriot" und Live-Musik im Rahmen des Ostermontag-Brunchs im Kunst-Café, An Eulen 7. Der Blick richtet sich aber schon auf den 27. April, wenn der Krefelder Kabarettist Jochen Butz sein neues Programm "Himmel & Menschen" ab 19 Uhr präsentiert. Tickets unter Tel. 02152/554868 oder

Jugendliche sollten sich jetzt für die "Nacht des Wachens" von Gründonnerstag auf Karfreitag, 5./6. April, anmelden, und zwar bei Ulrike Ingendae (Tel. 02152/896912) oder Gemeinde-Referentin Christiane Parlings (555775).

Eine Anregung machte Hermann Mechle (SPD) kürzlich im Planungsausschuss: ein Kendel-Wanderweg. Auslöser war die Diskussion um eine geplante Bebauung auf der Wiese an der nördlichen Brunnenstraße. Dort schlängelt sich gegenüber Dahlmann zwischen Reihenhaus Nr. 15 und Spielplatz auf einer Länge von 400 Metern bis zum Garten Euwens der Kendel. Im Rathaus prüfen jetzt die Planer, ob der Mechle-Vorschlag in die Tat umgesetzt werden kann.

Nach Ostern beginnt der Werbe- ring damit, fürs Kürbisfest im Herbst in Schulen und Kindergärten Kürbissamen zu verteilen. "Mit den gezüchteten Exemplaren kommen die Kleinen dann zu unserem Fest und schnitzen Kunstwerke daraus", erläutert Werbering-Chef Michael Gehlen.

Sabine Driesch (Foto unten/Mitte) hat ihr Geschäft für Bastel- und Deko-Bedarf von der Breite Straße 21 zum Quelle-Shop an der Königsstraße 3 verlegt. Grund: Das Haus an der Breite Straße wird verkauft. Bei Quelle, wo sie von den Mitarbeiterinnen Nicole Scharf (links) und Andrea Schneider unterstützt wird, gehören auch Reinigungsannahme (Weber) sowie die Katalog-Produkte von Neckermann, Otto und Weltbild.

Er ist der letzte noch lebende Mitgründer des Heimatvereins: Oskar Gnoyke von der Orbroicher Straße feiert am 1. April 80. Geburtstag. Der Ex-Leiter der Tönisberger Grundschule hob den Heimatverein anno 1964 mit aus der Taufe und wurde bei der ersten Versammlung 1965 in den erweiterten Vorstand gewählt. Aus den damals knapp 70 Mitgliedern wurden im Laufe der Zeit 1600. Gnoyke, der seit 1953 in St. Hubert lebt, ist auch als Vorsitzender des Bundes der Vertriebenen in St. Hubert aktiv. Seinen Geburtstag feiert er mit Ehefrau Margarete in Mecklenburg.

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