Kreuzweg in neuem Glanz

Die Gläubigen können kommen. Bildhauer Manfred Messing hat Stationen und Kapelle saniert.

Kreuzweg in neuem Glanz
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Pünktlich zu Karfreitag ist es vollbracht: Steinmetz und Bildhauer Manfred Messing hat seit September alle 14 Stationen des Kreuzweges um die Kreuzkapelle gesäubert und restauriert. Zwei anonyme Spender machten es möglich.

Nun, da der alte Prozessionsweg zum Fußgängerweg für das Neubaugebiet An der Kreuzkapelle geworden ist, stehen Kreuzweg und Kapelle nicht länger im grünen Niemandsland vor der Stadt.

Die Freude über die Fertigstellung bis zur Karwoche ist deshalb so groß, weil die 375 Jahre alte Kapelle samt Kreuzweg seit jeher Anlaufpunkt für zwei Karfreitagsprozessionen ist. Bis zu 200 Gläubige kommen an diesem Tag dorthin, gedenken und beten.

„Die Stationen des 1866 eingeweihten Kreuzwegs waren 2013 in einem desolaten Zustand“, sagt Manfred Messing. „Der Sandstein war witterungsbedingt stark beschädigt, die Eisengitter korrodiert.“

Erhalt und Konservierung der Originalsubstanz hatten bei der Restaurierung Priorität. An der achten Station beispielsweise ist das korrodiertes Schutzgitter, hinter dem zwischenzeitlich ein Vogel genistet hatte, entfernt worden.

Die Sandstein-Figurenfragmente sicherte und nummerierte Messing, entfernte rostige Stahlnägel, ersetzte sie und befestigte fehlende Fragmente wie Köpfe oder Hände. „Einige Korrosionsspuren haben wir absichtlich nicht überarbeitet, weil sich das gut ins Gesamtbild fügt“, sagt Messing.

Sein Restaurierungskonzept beinhaltete, Spuren und Narben der Geschichte des Kreuzweges durch vorherige Restaurierungsmaßnahmen sichtbar zu lassen. Während der ganzen Zeit stand Messing in engem Kontakt mit Propst Thomas Eicker und den Denkmalbehörden. Zehn Helfer waren in der vergangenen Woche damit beschäftigt, das eingezäunte Areal um die Kreuzkapelle zu säubern und „prozessionsfit“ zu machen.

„Für die Zukunft wünschen wir uns einen regen Ideenaustausch mit den neuen Nachbarn der Kreuzkapelle“, sagt der Propst. So stehe zur Debatte, ob der Zaun bleiben oder von einer Hecke abgelöst werden soll. Eventuell könnten Nachbarn die Kapelle auf- und zuschließen, damit sie Gläubigen öfter offensteht. Der Vorplatz zu Kapelle und Kreuzweg wird voraussichtlich 2015 neu gestaltet.

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