Lobberich: Äpfel sprechen alle Sinne an

Mehr als 1000 Menschen besuchten das Erntedankfest im Sassenfeld. Dort konnten sie nach Herzenslust Obstsorten anfassen, riechen und schmecken.

Lobberich. Mehr als 1000 Besucher kamen zum Erntedankfest auf dem Nabu-Naturschutzhof. Bei grauem Himmel und Temperaturen um sieben Grad herrschte Hochbetrieb.

Besonders an den Info-Ständen knubbelten sich die Besucher. Direkt unter dem großen Nussbaum hatte die "Schwalmtaler Apfelpresse" ihren Stand und schenkte frisch gepressten Apfelsaft aus.

Günther Wessels (Nabu-Streuobst-Projekt) war von aufmerksamen Zuhörern während seines Vortrags "Obstbaumschnitt" umringt. "Mit Bienen blüht das Leben", lautete der Slogan beim Nettetaler Imkerverein. Es gab Honig und Tipps für den Erhalt der Bienenweide.

In der Nabu-Scheune gab es erstmals einen kleinen Info-Stand, den Monika Deventer und Hans Bender von der Arbeitsgemeinschaft Pilzkunde Niederrhein betreuten.

"Wo ist denn der Fliegenpilz?", wurde Monika Deventer immer wieder gefragt. Besonders Eltern mit Kindern vermissten den großen roten Pilz mit weißen Tupfern.

"Ich habe bei der Vorbereiterung keinen Fliegenpilz gefunden, aber wenn Sie einen finden, bringen Sie ihn her, ich stelle ihn aus", versprach Monika Deventer.

Ihre Ausstellung "Pilze im Ökosystem des Waldes" stieß auf reges Interesse. Ebenso wie die ausgestellten Pilze, die mit Symbolen "giftig", "nicht genießbar" oder "genießbar" versehen waren.

Als Überraschungsgast war die Kräuterhexee Beate Schmetz (Krefeld) auf ihrem Stammplatz mit Rosmarin, russischer Minze, Mariendistel, Gletscherrübe und vielen anderen Kräutern dabei.

Sie erlitt im Sommer einen Schlaganfall und hatte im September eine Pause angekündigt. "Das Erntedankfest auf dem Naturschutzhof möchte ich nicht versäumen", gestand sie.

Anstehen mussten hungrige Besucher vor dem Strohballen-Haus. Dort gab es aus dem Steinbackofen frische Pizza aus dunklem rheinischen Vollkornteig. Auch das Stockbrotbraten am offenen Feuer war umlagert.

50 Obstsorten waren in kleinen Schälchen ausgestellt. Besucher durften sie im Ausstellungsraum fühlen, riechen, betasten: Der Rheinische Bohnapfel und die Rheinische Schafnase, den Schönen von Elmpt, den Schönen von Bosberg, Freiherr von Berlepsch und Geheimrat von Oldenburg, der Rote Bellefleur, Eifel Rambour, Sternrenetten, Boiknapfel, Pastors Birnen, Apfel- und Birnenquitten, Kürbisse, Esskastanien und Walnüsse.

Mit einer ökumenischen Erntedank-Andacht klang das Fest am Sonntagabend auf dem Nabu-Naturschutzhof aus.

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