Firmenbesuch Meitron macht die richtige Mischung

Das Unternehmen an der Arnoldstraße mischt, füllt ab und verpackt für die Lebensmittelindustrie.

Firmenbesuch: Meitron macht die richtige Mischung
Foto: Reimann

Kempen. Die Kempener Firma Meitron sorgt für die richtige Mischung. Wenn die Lebensmittelindustrie ihre Rohstoffe um wichtige Mineralien oder andere Zusatzstoffe ergänzen will, aus Milch Joghurt oder Eis machen und dieses mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen versehen will, ist Meitron dafür eine gute Adresse.

In der Produktionsstätte an der Arnoldstraße schauten sich nun Kempens Bürgermeister Volker Rübo und sein Wirtschaftsförderer Heinz-Peter Teneyken um. Eigentlich haben sich seit vielen Jahren zwei Firmen auf die richtige Mischung und Herstellung vieler Produkte, auf das perfekte Sieben und passgenaue Abfüllen und Verpacken sowie auf den Vertrieb spezialisiert. Meitron produziert, Meierhans vertreibt. Beide Gesellschaften sind auf den Führungsetagen eng verzahnt und verwandt: Meitron-Direktor ist Molkereimeister Thomas Meierhans, Geschäftsführer und Leiter des Vertriebsunternehmens ist sein Sohn Ingo Meierhans (39), ein diplomierter Volkswirt.

Der 62-jährige Senior war schon früh mit der Milch in Berührung gekommen. „Schon als Kind habe ich auf dem elterlichen Hof gemolken“, erzählt er. Von der Pike auf hat Thomas Meierhans die Molkerei-Wirtschaft erlernt, sich dann später nach seiner Tätigkeit beim Krefelder Milchhof zunächst in St. Tönis auf 150 Quadratmetern mit der Meitron GmbH selbstständig gemacht. „Im ersten Jahr hatte ich acht Kunden, etwa 30 verschiedene Artikel und einen Jahresumsatz von rund 80 000 DM“, erzählt er. Daraus war im vergangenen Jahr ein Umsatz von über fünf Millionen Euro geworden. Mit 90 Kunden aus dem In- und Ausland, rund 2500 Aufträgen und geschätzt 700 Rezepturen, die man den Rohmassen beifügt. Und ein Ende der Expansion ist nicht abzusehen.

Gerade stehen die beiden Chefs, die mit den Betrieben seit 1999 beziehungsweise 2001 in Kempen ansässig sind, mit Bürgermeister Volker Rübo und Wirtschaftsförderer Heinz-Peter Teneyken in einer alten direkt angrenzenden Halle, die zuvor das Unternehmen Ullrich genutzt hatte. Da es an einen benachbarten Standort wechselte, hat Meitron das Grundstück gemietet, will darauf seine Produktions- und Vertriebsflächen um weitere 3300 Quadratmeter bis Ende dieses Jahres auf insgesamt rund 7500 Quadratmeter erweitern.

In der Halle stapeln sich Kartons, mit Dosen von besonders eiweißhaltigem Milchpulver in unterschiedlicher Größe, die bereits in mehreren Sprachen etikettiert sind. „Die sind je nach Alter unterschiedlich zusammengesetzt, gehen in den nächsten Tagen nach China und sollen für ein gutes Wachstum der Babys und dortigen Kronprinzen sorgen“, sagt der Senior-Chef.

Nebenan überwacht Produktionsleiter Kamil Stodulski den Zusatz von Verdickungsmitteln für einen Schweizer Kunden aus der Eisindustrie. Gemischt wird Festes und Flüssiges. Die Abfüllung ist ab wenigen Gramm möglich — ob in Dosen, Säcken, Eimern oder sogar für den fertigen Abtransport in den Silowagen.

Einer der großen Mischmaschinen, die dort stehen, hat allein ein Fassungsvermögen von 18 000 Litern. Die Kunden kommen von überall her. Auch aus Russland, wo zum Beispiel pflanzliche Zusatzstoffe für bestimmte Lebensmittel benötigt werden. Speditionspartner stehen bereit, die eine pünktliche Anlieferung versprechen.

Derzeit beschäftigt Meitron einen Auszubildenden im kaufmännischen Bereich. Thomas Meierhans sagt: „Wir würden liebend gerne weitere junge Menschen ausbilden, so zum Beispiel Fachkräfte für die Lebensmitteltechnik oder für die Lagerlogistik, aber wir finden keine geeigneten.“

Ob die Familienunternehmen irgendwann weitergeführt werden, bleibt abzuwarten. Einer der Söhne von Ingo Meierhans, Gian Thomas, ist gerade vier Jahre alt. „Jedenfalls freut sich Gian Thomas immer, hierhin zu kommen und mit seinem Opa Gabelstapler zu fahren“, erzählt schmunzelt der Junior-Chef.

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