Mit Santana auf der Bühne

Der junge Kempener Gitarrist Clemens Bombien ist ein Naturtalent. Der 15-Jährige hat den Blues im Blut.

Kempen. Sein bestes Stück hängt an der Wand: Eine Gitarre aus edelsten Materialien- ein Einzelstück der Firma Tommy’s Special Guitar aus Viersen. Daneben glänzen drei andere: eine "Fender Telecaster", eine "Epiphone Les Paul", eine "Eastwood Arline". Namen, die Gewicht haben, denn jede bringt einen speziellen Klang.

Der junge Mann, der die edlen E-Hölzer auf ihrem feinen Draht zum Klingen bringt, heißt Clemens Bombien, ist 15 Jahre alt und besucht die Realschule. Die Liebe zum E-Gitarrenspiel ist ihm buchstäblich im Mutterleib gekommen - damals noch von Vinyl-Schallplatten. Die legte Vater Bernhard gerne auf, um die Rhythmen seiner Blues-Idole Eric Clapton, von ZZ-Top, den Stones und anderen erklingen zu lassen.

Mit neun Jahren erlebte Clemens in Essen sein erstes Blues-Rock-Gitarrenkonzert mit dem Texas-Trio ZZ-Top. Seither besucht der Kempener jede Aufführung, für die er Karten kriegt. Vor zwei Jahren holte ihn Carlos Santana in Oberhausen zum Rumba-Rasseln auf die Bühne.

Vom Hören zum Spielen war’s nur noch ein kleiner Schritt. 2005 schenkte Vater Bernhard dem Sohn eine einfache E-Gitarre samt Verstärker. Bernhard Bombien hielt das Gitarrenfieber des Sprösslings für einen Spleen - und irrte sich. Freddy Jansen, Gitarrenlehrer von der Mozartstraße, vermittelte Clemens das Basiswissen.

Das fiel auf fruchtbaren Boden. Clemens fingerfertige Akkorde klingen nach Naturtalent; der Blues liegt ihm im Blut. Seine brillanten Improvisationen können sich auch vor Experten hören lassen.

Im Februar dieses Jahres legte der Kempener ohne Probe mit seinem musikalischen Ziehvater, dem Blues-Gitarristen Pete Haycock aus Frankfurt, im Krefelder Jazzkeller einen umjubelten Auftritt hin. Clemens Videos haben Aufsehen erregt. Der Internet-Fernsehsender mag4musicians stellte ihn neulich als "herausragendes Nachwuchstalent aus Deutschland" vor.

Clemens Bombiens Spezialität ist der Delta-Blues; der wird so genannt, weil er aus dem Mississippi-Delta stammt. Er entwickelte sich aus den melancholischen Gesängen der farbigen Pflücker auf den Baumwollfeldern des amerikanischen Südens.

Der Blues ist "eine Musik, die aus der Seele kommt und mit dem Herzen gespielt werden muss", sagt B.B.King aus Memphis, der mit seinen 82 Jahren eine Legende dieser Musikrichtung ist - eines von Clemens Bombiens großen Gitarristen-Vorbildern.

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