Mülhausen: Vogel trotzte den Schüssen

Erst mit dem 770. Schuss fiel am Samstag das hölzerne Federvieh in Mülhausen von der Stange. Das Schießen bis Mitternacht musste mit Flutlicht ausgeleuchtet werden.

Mülhausen. Dieser Treffer geht sicher in die Geschichtsbücher ein: Sage und schreibe 770. Schüsse waren am Samstag beim Schützenfest der St. Heinrich/St. Vitusschützen-Bruderschaft auf dem alten Schulhof nötig, um den Vogel komplett auf die Erde zu holen.

Peter Heyer gelang schließlich um 23.30 Uhr nach achteinhalb Stunden und unter dem Scheinwerferlicht der Mülhausener Feuerwehr der goldene Treffer des Abends.

Der 21-jährige Bürokaufmann kommt aus einer alteingesessenen Mülhausener Handwerkerfamilie und konnte sein Glück ebenso kaum fassen wie seine stolzen Eltern Wolfgang und Alwine. Mit ihnen hatte er sich noch vor seinen entscheidenden Schüssen zur Beratung zurückgezogen.

Nach seinem Triumph hallten begeisterte "Peter, Peter"-Rufe durch die Nacht, denn rund 200 Schützenbrüder und Zuschauer hatten ausgeharrt, um den neuen König zu küren.

Sie veranstalteten spontan ein kleines Volksfest mit EM-reifer Stimmung. Darunter sicherlich auch Peters Bruder Thomas, der den Vogel gebaut hatte.

Peter Heyer, der nicht nur Mitglied der Feuerwehr, sondern auch in der Landjugend Grefrath und im Vinkrather Trommlercorps aktiv ist, löste den ehemaligen Bezirkskönig Roland Hübecker ab.

Der neue König steht jetzt an der Spitze des jüngsten Dreigestirns in der Bruderschaftsgeschichte. Im zur Seite stehen Marco Jentsch (21), der Schreiner ist, und Andreas Hauser (18), Landwirt-Azubi.

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