Kempen Neue Pläne für Wohnen am Heyerdrink

Die GWG hat neue architektonische Ideen vorgelegt. Eines der fünf Gebäude soll nun zwei- statt dreigeschossig werden.

Kempen. Bei den Planungen für eine Wohnanlage am Heyerdrink/Möhlenring hat es eine für die Politiker überraschende Wendung gegeben. Die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft für den Kreises Viersen (GWG) hat ihre Pläne überarbeitet und eine neue architektonische Planung vorgelegt. Eine große Veränderung: Aufgrund von Kritik seitens der Bürger zur Baudichte wurde die Höhe des innenliegenden Kopfbaus von drei auf zwei Geschosse reduziert. Diese Pläne stellte der Technische Beigeordnete Stephan Kahl nun im Planungsausschuss vor.

Kahl sagte, er sei froh, dass die Pläne überarbeitet wurden und der neue Entwurf mehr Transparenz, Leichtigkeit und Modernität biete. Doch aus den Reihen der Politik — besonders der CDU — gab es auch Kritik. Einen Verlust von Wohnfläche wollte man nicht hinnehmen. Jochen Herbst (CDU) gab zu bedenken, dass sich die Forderung nach „bezahlbarem Wohnraum“ nicht aufrecht erhalten lasse, wenn sich nun die Anzahl der Wohnungen reduziere. Geplant waren ungefähr 60 Wohnungen, teils barrierefreie Altenwohnungen, teils Wohnungen für Familien mit mehreren Kinderzimmern. 50 Prozent sollen öffentlich gefördert gebaut werden.

Insgesamt werden auf dem Areal ein Einfamilienhaus- und vier Mehrfamilienhäuser entstehen. Kahl erklärte, dass man durch den Wegfall eines Geschosses fünf Wohnungen in diesem Haus verliere. Eventuell ließe sich das durch veränderte Planungen der anderen Häuser auffangen. Auf jeden Fall habe die GWG zugesagt, diese Varian—te mitzutragen, ohne dass sich die Rahmenbedingungen — also auch die Mietpreise — ändern.

In der Bürgerversammlung hatte Kahl erklärt, dass die Mieten für öffentlich geförderte Wohnungen unter sechs Euro, für frei finanzierte Wohnungen unter acht Euro pro Quadratmeter liegen sollen. Die Politiker im Ausschuss stellten die Zahl von 7,50 Euro pro Quadratmeter als Obergrenze in den Raum.

Zudem erläuterte Kahl, dass man auf die Nachbarschaft und die Alteigentümer des Grundstücks Rücksicht nehmen müsse. Da das Grundstück zunächst für den Bau eines Altenheims verkauft wurde, sei man von der Zustimmung der früheren Besitzer ein Stück weit abhängig. Und eine Dreigeschossigkeit dort habe keine Chance. „Wir kommen damit klar und es ist städtebaulich die bessere Lösung“, so Kahl. Dem Entwurf des Bebauungsplans schloss sich die Mehrheit des Ausschusses an.

Nun wird der Plan erst einmal ausgelegt. Die Höhe der Bebauung am Heyerdrink bleibt wie geplant dreigeschossig plus zurückgesetztes Geschoss. Dies sei städtebaulich begründet, der Baukörper beziehe sich auf die Höhe der Häuser am Ring. Zur eingeschossigen Bebauung am Heyerdrink werde ein ausreichend großer Abstand eingehalten. Eine Änderung der Verkehrsführung ist nicht geplant. Anlieger sollen über den Heyerdrink und die Ludwig-Jahn-Straße kommen. Die Fuß- und Radwegebeziehung zur Ludwig-Jahn-Straße wird aufgegeben — auch das war ein Kritikpunkt in der Bürgerversammlung. Auch in der Frage nach Parkplätzen — ebenfalls eine Sorge von Bürgern — bleibt es bei den bisherigen Plänen. 45 Stellplätze entstehen in einer Tiefgarage, für 20 Fahrzeuge ist innerhalb des Areals oberirdisch Platz. Die Stellplatzbedingungen seien insgesamt abgewogen. Der Stellplatzbedarf und der -nachweis entsprächen dem Bebauungskonzept.

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