Neuer Altenheim-Chef soll Strukturen schaffen

Alexander Nolte aus Essen ist ab Montag der starke Mann an der Spitze der Altenheime St. Peter- und Von-Broichhausen-Stift.

Neuer Altenheim-Chef soll Strukturen schaffen
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Mit einem neuen Geschäftsführer sollen die beiden Seniorenheime St. Peter- und Von-Broichhausen-Stift in ruhigeres Fahrwasser geraten. Diesen Wunsch hegt der Vorstand der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist, die Trägerin der Heime ist, seit vielen Monaten. Gestern wurde der Mann vorgestellt, der diesen Wunsch erfüllen soll: Alexander Nolte heißt der neue Geschäftsführer der Stiftung. Der 54-Jährige übernimmt ab Montag die Aufgaben des früheren Verwaltungsleiters Ralf Barian, von dem sich die Stiftung nach eigenen Angaben „einvernehmlich getrennt“ hatte (die WZ berichtete).

Nolte soll aber mehr als ein Verwaltungsleiter sein. „Deshalb haben wir ganz bewusst die Stelle eines Geschäftsführers ausgeschrieben“, erklärte der städtische Beigeordnete Hans Ferber, der innerhalb des Stiftungsvorstandes Vertreter von Bürgermeister Volker Rübo ist. Nolte, der aus Essen stammt, soll eng mit dem Personal in Pflege und Verwaltung zusammenarbeiten. Insofern Aufgaben eines Heimleiters übernehmen.

Die Funktion hat derzeit Claus Keultjens inne. Allerdings ist der Leiter der beiden Einrichtungen seit längerer Zeit krank. Die Frage, ob er wieder seinen Dienst aufnehmen wird, ließen die Verantwortlichen gestern unbeantwortet.

Die Führungskrise, die Bewohner und Beschäftigte der Pflegeheime in den vergangenen Monaten bewegt hat, ist auch bei Alexander Nolte in Essen angekommen. „Natürlich habe ich davon gehört und darüber gelesen. Allerdings hat der Vorstand mir gegenüber auch sehr offen die Probleme angesprochen“, so der neue Geschäftsführer. Jetzt sei es eine große Herausforderung, diese Probleme zu lösen. „Die wichtigste Maßnahme wird sein, in den beiden Häusern eine Mannschaft zu bilden“, sagte Nolte.

Dass es in der „Mannschaft“ nicht an Motivation mangelt, stellte Bürgermeister Rübo gestern heraus: „Die Mitarbeiter sind sehr motiviert. Die Nachricht, dass es jetzt einen neuen Geschäftsführer gibt, ist von den Mitarbeitervertretungen begrüßt worden.“

Der Vorstand der Stiftung ist sich darüber im klaren, dass Noltes vorderste Aufgabe sein wird, „der Führung von St. Peter- und Von-Broichhausen-Stift Struktur zu geben“. Durch die Loslösung vom Hospital zum Heiligen Geist, das 2012 an Artemed verkauft wurde, sei offengelegt worden, „dass die beiden Seniorenheime nicht so im Fokus standen“, sagte Propst Thomas Eicker, der ebenfalls Mitglied des Vorstandes ist.

„Es müssen jetzt neue Strukturen geschaffen werden“, brachte es Hans Ferber auf den Punkt. Er verglich den Vorgang mit der schwierigen Trennung von siamesischen Zwillingen: „Das Gebilde Seniorenheime muss aus dem des Krankenhauses herausoperiert werden“, so Ferber. Laut Propst Eicker ist das „nicht in einem halben Jahr zu schaffen“.

Bei Alexander Nolte ist sich der Vorstand sicher, den richtigen Mann für diese Aufgabe gefunden zu haben. „Wir sind davon überzeugt, dass wir uns eine Menge Kompetenz nach Kempen geholt haben“, so Volker Rübo. Bis Juli 2013 war Nolte 13 Jahre lang als Geschäftsführer für die Kaiser-Otto-Residenz in Essen zuständig (siehe Kasten). Was dem Stiftungs-Vorstand besonders imponiert hat, ist die Tatsache, dass der neue Chef aus der Pflege kommt: „Von Haus aus bin ich Krankenpfleger.“ Für Bürgermeister Rübo ein wichtiger Aspekt: „Herr Nolte kann also mit allen Mitarbeitern auf Augenhöhe diskutieren.“

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