Profiklubs schicken ihren Nachwuchs zum Fußballturnier

In Kempen und Tönisberg gibt es ein U-10-Turnier mit Teams aus München, Turin, Liverpool, Gladbach und Porto.

Profiklubs schicken ihren Nachwuchs zum Fußballturnier
Foto: Reimann

Kempen. Bayern München, FC Liverpool, Juventus Turin, FC Porto — das sind klangvolle Namen des europäischen Fußballs. Jugendmannschaften aus diesen Vereinen werden am Pfingstwochenende in Kempen zu Gast sein (die WZ berichtete). Der SV Thomasstadt und der VfL Tönisberg gehören zu den Ausrichtern des internationalen U-10-Pfingtscup. 96 Mannschaften werden sich am 23. und 24. Mai auf den Sportplätzen in Kempen, Tönisberg, Lank, Rheydt und Jüchen messen.

Veranstaltet wird das Turnier von der Agentur PT Sports aus Verl. „Dorthin habe ich seit einigen Jahren einen guten Kontakt“, sagt Michael Beenen, der das Turnier für den SV Thomasstadt auf der Anlage an der Berliner Allee organisiert. „Wir haben immer gesagt, wenn der Kunstrasen in Kempen fertig ist, bemühen wir uns um das Turnier“, so Beenen, der in Kempen die U-11-Mannschaft trainiert.

Zwar ist der Kunstrasen wegen der Problematik mit dem Sandgemisch noch nicht im Top-Zustand (die WZ berichtete), dennoch sind die Organisatoren von einem tollen Turnierwochenende überzeugt. In der Vorrunde werden in Kempen samstags unter anderem die Teams von Hertha BSC Berlin, Sparta Prag, PAOK Saloniki und dem FSV Mainz 05 antreten.

Auf die ganz großen Namen hofft der SV Thomasstadt dann sonntags: Die Finalrunde steigt nämlich in Kempen. Und dann könnten auch zum Beispiel die Teams von Juventus Turin und Bayern München an der Berliner Allee vorspielen. Diese müssen sich aber zuvor durch die Vorrunde in Lank kämpfen.

Drei große Namen kann der VfL Tönisberg bereits am Samstag präsentieren. So werden unter anderem der FC Liverpool, Borussia Dortmunde und Bayer Leverkusen auf dem Rasen an der Schaephuysener Straße auflaufen. „Das ist für unsere Kinder das größe, mal gegen solche Vereine zu spielen. Seit Wochen sprechen sie von nichts anderem“, sagt Jens Grundei, Organisator des VfL.

Und diese Arbeit ist in diesen Tagen stressig. „Damit alles perfekt läuft, treffen wir uns schon seit vielen Wochen“, sagt Beenen. Die Zusammenarbeit zwischen Thomasstadt und dem VfL Tönisberg sei dabei ausgezeichnet. An den Turniertagen dürften zum Beispiel keine zeitlichen Verschiebungen passieren. „Die Profivereine wünschen sich schon für ihre Jugendmannschaften einen absolut professionellen Ablauf“, so Beenen. Ein Beispiel: Juventus Turin hat am Finaltag für seine neun- und zehnjährigen Kicker für 19 Uhr einen Rückflug ab Düsseldorf gebucht. Das Finale in Kempen ist um 16.20 Uhr. „Das heißt für uns, dass wir für Juve einen Shuttle-Service nach Düsseldorf organisieren müssen“, sagt Jens Grundei.

Übernachten werden die kleinen Kicker aus der ganzen Welt zum Beispiel auch in Gastfamilien in Kempen. „Wir bringen die Jungs von PAOK Saloniki unter“, sagt Michael Beenen. Das habe schon einmal bei einem Aufenthalt der Griechen bestens geklappt. „Dieser Austausch unter den Kindern ist das, was ich an solchen Turnieren schätze“, ergänzt Friedhelm Funkel. Der Ex-Profi, der bei Bayer Uerdingen eine Legende ist, hat die Schirmherrschaft für die Spiele in Tönisberg übernommen. „Ich werde am Sonntag mehrere Stunden in Tönisberg dabei sein. Ich freue mich auf tollen Jugendfußball.“

Um bei diesem Spektakel dabei zu sein, mussten die Vereine zunächst tief in die Tasche greifen. Nach eigenen Angaben werden bei der veranstaltenden Agentur 2000 Euro pro Ausrichterclub fällig. „Dabei wurden wir von vielen Sponsoren unterstützt“, sagen Beenen und Grundei unisono.

Der Eintritt kostet fünf Euro pro Tag (inklusive zwei Euro Verzehrgutschein). In Tönisberg und Kempen hofft man auf viele Besucher. Auch wenn das Eintrittsgeld an den Veranstalter geht, profitieren die Vereine zum Beispiel zu 100 Prozent von den Einnahmen beim Imbissverkauf.

Apropos Imbiss: Bei der Verpflegung der Mannschaften reicht nicht die einfache Bratwurst aus. „Die meisten Vereine legen Wert auf ein sportlergerechtes Essen“, sagt Michael Beenen. Auch dafür gibt es in Kempen eine naheliegende Lösung: Die Tönisberger Caterer-Firma Sauels wird die kleinen Kicker auf allen Anlagen mit einem Mittagessen versorgen.

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