Redewendungen in Mundart: Buch im Hinsbecker Dialekt

Der Hinsbecker Hans Kohnen hat sein neuestes Buch vorgestellt. Darin geht es um bildhafte Sprache im Hinsbecker Dialekt.

Hinsbeck. „Man muss den Leuten aufs Maul schauen“ — das sagte einst Martin Luther. Der Hinsbecker Hans Kohnen tut dies seit vielen Jahren. So versucht er, die Mundart am Leben zu halten und in Form von Büchern an die Menschen der Region weiterzugeben. Sein neuestes Buch heißt „Redewendungen — Bildhafte Ausdrücke und Sprichwörtliches in niederrheinischer Mundart“. Dieses stellte der 80-Jährige jetzt im Haus Josten-Germes vor.

Peter Beyen, Vorsitzender des Verkehrs- und Verschönerungsvereins, begann seine Begrüßungsrede mit Luthers Ausspruch und dankte Kohnen für den unermüdlichen Einsatz für die Sprache und besonders den Hinsbecker Dialekt. „Dialekt hat immer etwas von Heimat. Dieses Gefühl für Heimat und ihre Sprache gilt es, an kommende Generationen weiterzugeben. Und das tut Hans Kohnen“, sagte Beyen.

Auch der Hinsbecker Ortsvorsteher Heinrich Ophoves freute sich über Kohnens Engagement für die Region: „Schön, dass auf diesem Buch die Hinsbecker Kirche den Titel ziert.“ Kohnen nahm das Lob aller gerne, aber bescheiden entgegen. Er freute sich über das große Interesse an dem Buch.

Georg Cornelissen vom LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte in Bonn hatte sich mit einem Vorwort am Werk beteiligt. „Redewendungen machen die Sprache doch erst lebendig“, sagte er während der Buchvorstellung. „Aber entschuldigen Sie, wenn meine Aussprache nicht ganz korrekt ist. Ich komme aus Kleve, da spricht man schon wieder ganz anders Platt.“ Und so trug er Beispiele vor: „In jedem Haus gibt es auch mal Leid“ und „Ein altes Haus und eine junge Frau kosten viel Geld“. Doch schon hatten die dialektfesten Hinsbecker Einwände und korrigierten: „Es heißt eigentlich: machen viel Arbeit, nicht kosten viel Geld.“

Ein kurzweiliger Abend, den die „Echten Hinsbecker Ärzte“ musikalisch begleiteten. Kohnen selbst zitierte gut gelaunt aus seinem Buch und lud die Gäste zum „Hänsbacker Jüüte vertälle“ ein — zum anschließenden Gespräch über Buch, Autor, Hinsbeck und natürlich die Mundart.

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