Sommerlichen Serenaden: Die Inspiration Johnny Cash

Zum Auftakt gab es in der Propsteikirche unter anderem Songs der Musiklegende.

Sommerlichen Serenaden: Die Inspiration Johnny Cash
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Von einem „Mann der Höhen und Tiefen“ spricht Gitarrist Johannes Prießen, wenn er an den berühmten Sänger und Songschreiber Johnny Cash denkt. Damit meint er in erster Linie seinen Werdegang: Einem kometenhaften Aufstieg in den 1950er Jahren von kleinen Konzerten in Clubs in Memphis über einen Auftritt im Vorprogramm von Elvis Presley bis hin zu ausverkauften Tourneen stehen Tabletten- und Alkoholabhängigkeit gegenüber. In die Geschichte eingegangen ist er dennoch als einer der einflussreichsten Interpreten — und inspiriert noch heute viele Musiker, so wie Allgemeinmediziner Prießen und seine Bandkollegen.

Sommerlichen Serenaden: Die Inspiration Johnny Cash
Foto: dpa

Mit den Rock-Covern „Hurt“ (Nine Inch Nails), „Personal Jesus“ (Depeche Mode) und „One“ (U 2) stellten die Kempener drei von Cashs bekanntesten Songs in den Mittelpunkt ihres Konzertes, das am Mittwochabend knapp 200 Besucher in die Propsteikirche lockte. Es war der Auftakt der „Sommerlichen Serenaden“. Kempens scheidender Kantor Theo Dahmen an E-Piano und Orgel sowie Johannes Prießen an Gitarre, Djembe und Akkordeon wurden musikalisch unterstützt von seinem Bruder Norbert Prießen an der Gitarre. Letzterer half auch mit seinem Gesang aus, ebenso wie Frank Troche, der allen drei Covern von Johnny Cash seine imposante Stimme verlieh.

In zahlreichen gemeinsamen „Sessions“ hatten sie ein rund einstündiges Programm vorbereitet. Dieses bot musikalische Abwechslung: Auf das pompöse „Arrival“ der schwedischen Popgruppe Abba folgten einige ruhigere Kompositionen, darunter die Liebesbekundung „In 25 Jahren“ von Folk-Rock-Musiker Martin Stoppok oder Johannes Prießens selbst geschriebenes „Auf gutem Weg“.

Ergänzt wurden die Darbietungen immer wieder durch literarische Texte von Anthony de Nello, Armin Heller oder Michy Reincke, die „einen einmal aus dem Alltag heraus holen sollen“, wie Prießen eröffnete. Einziger Wermutstropfen: Einige technische Schwierigkeiten schmälerten zeitweise das Musikerlebnis. Nicht so hingegen bei Eric Claptons „Wonderful Tonight“, das Dahmen und Prießen zu zweit einstudiert hatten. Das Instrumentalwerk setzten sie gegen Ende der Veranstaltung gekonnt an Orgel und Gitarre um.

Für die Beiden war der Auftritt ein ganz besonderer: Genau zehn Jahre ist es her, dass sie erstmals gemeinsam musiziert haben. Damals spielten sie ein Konzert an selbiger Stätte und wiederholten es kurz darauf vor dem Hintergrund des Tsunamis in Vorderasien vom 26. Dezember 2004 im Rahmen einer Benefizveranstaltung. Seither hegten sie den Plan, in diesem Jahr eine Neuauflage zu organisieren. Dahmen zeigte sich begeistert: „Mit dem Echo der Besucher können wir mehr als zufrieden sein.“ Das Publikum verabschiedete die Musiker mit viel Beifall.

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