Spende rettet Jungen

Durch das Engagement von Marvin Zumkley kann das Kind aus Kalifornien weiter leben.

Spende rettet Jungen
Foto: Kurt Lübke

Tönisberg. Im Herbst 2009 besuchte die Deutsche Knochenmarkspenderzentrale (DKMS) aus Düsseldorf das Kempener Berufskolleg und informierte über die Typisierung. Damals konnte Marvin Zumkley nicht ahnen, dass er mit dem Entschluss, sich typisieren zu lassen, einige Jahre später das Leben einen kleinen Jungen retten würde.

Der damalige Schüler musste seinerzeit nicht lange überlegen. Er entschied sich, einen Wangenabstrich machen zu lassen und unterschrieb ein entsprechendes Formular, in dem er sich einverstanden erklärte, in die Knochenmarkspenderdatei aufgenommen zu werden. „Für mich war die Sache damit erst einmal abgeschlossen“, sagt Zumkley.

Eine Erinnerung an diese Aktion kam erst zwei Jahre später. Die DKMS schrieb den Tönisberger an und teilte ihm mit, dass er möglicherweise ein potentieller Spender sein könnte. Gleichzeitig kam die Frage, ob Zumkley bereit wäre, sich für weitere Untersuchungen zur Verfügung zu stellen.

Mit einer Blutabnahme beim Hausarzt ging es weiter, die anschließend in der Uniklinik Düsseldorf daraufhin untersucht wurde, ob weitere Merkmale zwischen dem erkrankten Empfänger und Spender übereinstimmten. Dies war der Fall. „Ich bin dann erneut gefragt worden, ob ich weitermachen wollte. In mir aber war von der ersten Sekunde an der Wunsch zu helfen, so dass ich keinmal auch nur in Erwägung gezogen habe abzubrechen“, sagt der Tönisberger. Eine weitere Untersuchung folgte. Danach stand fest: Zumkley ist der passende Spender.

Der damals 18-Jährige, der gerade sein Fachabitur abgelegt hatte, entschloss sich zu einer Operation anstelle der ebenfalls möglichen Blutwäsche. Am 15. Juni 2011 war es soweit. Unter Vollnarkose wurde aus seinem Becken Knochenmark entnommen. Eine Nacht im Krankenhaus folgte. „Das Ganze sah aus wie ein Pferdkuss beim Fußball, also einfach ein blauer Fleck“, sagt der Tönisberger.

Von Seiten der Knochenmarkspenderzentrale erhielt er eine umfassende Nachsorge. Doch er hatte mit keinerlei Problemen zu tun. Wem er Knochenmark gespendet hatte, wurde Zumkley aber nicht mitgeteilt. Er wusste nach einigen Wochen lediglich, dass es dem Empfänger gut gehe.

Erst zwei Jahre später erhielten Zumkley und der Empfänger die Daten des jeweils anderen. Ein Mailkontakt setzte ein und Zumkley erfuhr von dankbaren Eltern, dass er das Leben eines kleinen Jungen namens Grant in Kalifornien gerettet hatte. Dass es dem inzwischen siebenjährigen Grant gut geht, davon kann sich Zumkley im Mai selbst überzeugen. Er und seine Freundin Kim wurden von der Familie auf deren Ranch eingeladen.

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