St. Hubert: Fußballerin ohne Schwächen

Menschen: Annalena Beeren ist beim TuS auf jeder Position erfolgreich. Sie steht fünf Tage pro Woche auf dem Platz.

St.Hubert. Ihre blonden langen Haare wehen. Ihr Blick ist auf das Tor gerichtet, den Ball behält sie immer dicht am Fuß. Ein letztes Mal schaut sie mit ihren blauen Augen zum Kasten - und das Leder fliegt mit hoher Geschwindigkeit durch die Luft. Die Torfrau reagiert, springt in die linke Ecke, um den Treffer zu verhindern. Zu spät. Der Ball ist im Netz.

Seitdem sie fünf Jahre alt ist, spielt Annalena Beeren Fußball beim TuS St.Hubert. "Ich habe erst einmal verschiedene Sportarten ausprobiert. Ich bin geritten, war im Schwimmverein und habe getanzt. Aber Fußball zu spielen hat mir von Anfang an am meisten Spaß gemacht", sagt die Zwölfjährige. Dass sie gut mit einem Ball umgehen kann, fiel damals ihrer Mutter Johanna auf. "Sie hat mir damals den Vorschlag gemacht, dass ich in den Verein gehen könnte", sagt Annalena.

Bei den Bambini hat sie angefangen - zusammen mit den Jungs in ihrem Alter. Mittlerweile spielt sie in einer reinen Mädchenmannschaft der Unter-15-Jährigen (U15). Damit nicht genug: Sonntags trainiert sie außerdem im Stützpunkt der Kreis-Auswahl in Grefrath. Auch den Sprung in die Niederrhein-Auswahl hat die Zwölfjährige bereits geschafft. Seit Ende 2007 erhält sie auch noch sportliche Förderung in Mönchengladbach.

Auf Annalena Beerens Schwächen angesprochen, schüttelt Trainer Andreas Klar den Kopf: "Sie hat keine." Und der 19-jährige geht sofort ins Detail. Sie könne mit rechts und links schießen, habe ein unglaublich gutes Ballgefühl und spiele auf allen Position gut. "Ich setze sie zwischen Abwehr und Mittelfeld ein. Aber sie ist auch eine wirklich klasse Torhüterin." Außerdem sei sie immer maßgeblich am Spielaufbau beteiligt, behalte stets eine gute Übersicht. Technisch sei sie für ihr Alter schon sehr weit.

Für Annalena Beeren ist der Fußball mehr als ein Hobby. Im Winter trainiert sie mindestens an vier Tagen in der Woche. Und am Wochenende kommt dann meist noch ein Spiel dazu. "Es ist ein wichtiger Teil meines Lebens", sagt die Zwölfjährige, die die Erich Kästner Realschule in Kempen besucht.

Ob ihr neben Fußball und Schule noch Freizeit bleibt? "Nicht viel. Meist treffe ich mich dann mit meinen Freunden." Einige von ihnen sind aber auch auf dem Fußballplatz zu finden. "Das Training macht, bis auf die Konditions-Förderung, eine Menge Spaß. Wir lachen viel und setzen uns füreinander ein."

Ein sportliches Vorbild hat die Nachwuchsspielerin nicht. Bescheiden bleibt sie auch bei der Frage nach ihren Zielen: "Ich muss abwarten, wie weit ich komme. Ich möchte ganz in Ruhe einen Schritt nach dem anderen machen." Und schon stürmt sie wieder los. Mit dem Ball dicht am Fuß, in Richtung Tor.

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