Angefangen hatte alles durch Simons damals zweijährige Tochter Andrea. Der bestellte Nikolaus brachte das Kind zum Weinen. Da war für Walter Simon klar: „Das kann ich besser!“ Gesagt, getan. Im roten Dress und mit Rauschebart erfreute er seine Kinder.

In Kempen sprach sich das herum. Nachbarn und Freunde baten ihn, auch bei ihnen als Nikolaus aufzutreten. „Das wurde immer mehr mit der Zeit“, sagt Simon schmunzelnd. Davon bekam auch Harald Neuhaus etwas mit, der Simon seit vielen Jahren begleitet. Er spielt auf dem Flügelhorn das Nikolauslied.

Seit 22 Jahren ist auch Simons Tochter Andrea mit dabei. Sie verkörpert den Knecht Ruprecht und unterstützt damit ihren heute 67-jährigen Vater. Komplettiert wird die Gruppe von Simons elfjähriger Enkelin Lina, die den Engel gibt.

Allein in diesem Jahr hat Walter Simon rund 40 Termine als Nikolaus. Ob beim Kirchenchor oder der Adventsfeiern der Karnevalsvereine, auf diesen Nikolaus ist Verlass. Einige Termine haben schon fast traditionellen Charakter, etwa der Besuch im Hospital zum Heiligen Geist am 2. Advent. Simon, der auch Vorsitzender der Hospital-Förderer ist: „Das mache ich seit über 20 Jahren.“

Das Erlebte sei unbeschreibbar: Ich bekomme viel Dankbarkeit zurück“, sagt Simon über seine Aufgabe. Das Geld, das er einnimmt, spendet er der Kempener Kinderschutzbund-Gruppe: „Das hätte Nikolaus von Myra genauso gemacht.“