Weihnachtsrock: Eine Party unter Freunden

Beim Auftritt der Fälscher gibt es knackige Livemusik in familiärer Atmosphäre — wie jedes Jahr.

Kempen. Ausverkauftes Haus, munter gestimmte Gäste und ein abwechslungsreiches Musikprogramm der Extraklasse — der 14. Weihnachtsrock der Rock-Coverband Die Fälscher am Abend des 23. Dezembers im Kolpinghaus war ein voller Erfolg. Fast keiner, so schien es, hatte sich von den widrigen Wetterumständen abhalten lassen, dorthin zu stapfen.

„Das Datum passt einfach. Hier trifft man jedes Jahr alte Bekannte wieder und hat eine gute Zeit“, sagt Patrick Neitzel. Der 22-Jährige spielt Handball bei der Vereinigten Turnerschaft Kempen — genau so wie ein Bandmitglied. So ist das oft an diesem Abend: Viele kennen sich, nehmen das Konzert zum Anlass, sich wiederzusehen.

Nicht umsonst wies Fälscher-Keyboarder Benedict Hoppenkamps im Gespräch mit der WZ darauf hin, dass es sich beim Weihnachtsrock in erster Linie nicht um ein Konzert, sondern um eine große Party handelt — eine Party unter Freunden.

In diesem Jahr machten es die sechs Musiker ihrem Publikum trotz einiger Änderungen besonders einfach, den Abend zu genießen. Das neue Gesangs-Duo, bestehend aus dem Krefelder Sänger Flow Ryan und der charmanten Sängerin Ria, hatte fleißig geprobt und meisterte seine Premiere im Kolpingsaal bravourös. Und auch die Auszeit von Bandmanager Toni Lintermanns hatte keine Auswirkungen auf den Ablauf des Abends, alles war so professionell und volksnah wie immer gelöst.

Diese Arbeit zahlte sich aus: Das Publikum sang bereits nach ein paar Songs zum Aufwärmen fleißig mit, was selbst den erfahrenen Fälschern, so die Stimmen hinter der Bühne, eine gehörige Gänsehaut über den Rücken jagte. Titel wie „Dein ist mein ganzes Herz“, Lady Gagas „Pokerface“ oder „All summer long“ von Kid Rock aus dem Vorjahr sprachen auch die jüngeren Gästen an, so dass für generationsübergreifende Unterhaltung gesorgt war. Und wie hieß es in „Westerland“ von den Ärzten so schön: „Diese Liebe wird nie zu Ende gehen.“

So verhält es sich auch mit den Fälschern und ihren Fans: Jährlich begehen sie eine großartige Fete, einen Tag vor Heiligabend — sozusagen der rockige Sturm vor der besinnlichen Ruhe. „Das ist eine gute Einstimmung auf Weihnachten und eine schöne Tradition“, meint auch Rainer von Kreutz. Er hatte am nächsten Tag eine 160 Kilometer lange „Himmelfahrt ins Siegerland“ zu seinen Eltern vor sich, wollte aber vor dem Aufbruch morgens früh um acht Uhr noch einmal knackige Live-Musik genießen.

Es ist schon nach Mitternacht, als die letzten Akkorde der Zugaben verhallen. Der kalte, stille Gegenpart wartete schon draußen vor der Tür: Neuschnee dämpfte alle Geräusche, einzig das musikalische Fälscher-Feuer loderte in den Ohren noch nach.

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