Konjunkturumfrage: Warten auf den Aufschwung

Optimistische Erwartungen der Unternehmen in der Region haben sich bislang nicht erfüllt.

Konjunkturumfrage: Warten auf den Aufschwung
Foto: Archiv

Kreis Viersen. Die optimistischen Erwartungen der Wirtschaft in der Region Mittlerer Niederrhein zu Jahresbeginn haben sich nicht erfüllt. Die Konjunktur hat sich abgekühlt, der Aufschwung lässt auf sich warten. Dies ist das Ergebnis der Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammern (IHK) zum Herbst 2014.

„Insbesondere das Auslandsgeschäft hat sich aufgrund der geopolitischen Konflikte schlechter entwickelt als erwartet“, erklärt Dieter Porschen, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein. Im Blick hat er unter anderem die Russland-Ukraine-Krise. Die Industrie- und Handelskammern rechnen angesichts der Unsicherheiten mit einer geringen Investitionsbereitschaft und einer stagnierenden Beschäftigung in der Region.

Die Geschäftslage bleibe aber auf einem zufriedenstellenden Niveau und habe sich seit Jahresbeginn geringfügig verschlechtert. 36 Prozent der Betriebe im Kammerbezirk (unter anderem Kreis Viersen und Krefeld) bezeichnen sie als gut. Vor acht Monaten waren es 39 Prozent.

Der Anteil der „Schlecht-Meldungen“ hat sich geringfügig von 13,5 auf 14,4 Prozent erhöht. „Angesichts der überaus optimistischen Erwartungen zu Jahresbeginn ist diese Entwicklung jedoch enttäuschend“, sagt Porschen. Damals rechneten noch 45 Prozent der Unternehmen mit einer Verbesserung der Geschäftslage, jetzt liegt der Anteil nur noch bei 33 Prozent.

Auch im Kreis Viersen hat sich die Geschäftslage verschlechtert. 30 Prozent der Betriebe bezeichnen sie als „gut“, für 52 Prozent ist sie nur „befriedigend“, 18 Prozent urteilen sogar mit „schlecht“. Die Erwartungen im Kreis sind dennoch optimistischer als in der Gesamtregion. 30 Prozent der Betriebe rechnen mit einer Verbesserung, elf Prozent befürchten eine Verschlechterung. Das Geschäftsklima ist von 131 auf 116 Punkte gefallen. „Die Wirtschaft im Kreis Viersen kann sich von den geopolitischen Krisen nicht abkoppeln“, heißt es im Bericht.

Zwölf Prozent der Firmen im Kreisgebiet planen nach eigenen Angaben noch Neu-Einstellungen — in der Gesamtregion sieht das deutlich schlechter aus. Sieben Prozent der Kreis-Betriebe befürchten eine Reduzierung ihrer Mitarbeiterzahl.

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