Kreissportbund: Sporttests an Grundschulen

Der Kreissportbund arbeitet an einem Konzept gegen den Bewegungsmangel. Auch die Sportvereine sollen davon profitieren.

Der Kreissportbund möchte Grundschüler testen...

Der Kreissportbund möchte Grundschüler testen...

Foto: Dirk Jochmann

Kreis Viersen. Kinder bewegen sich zu wenig, den Sportvereinen fehlt es an Nachwuchs: Vor diesem Hintergrund arbeitet der Kreissportbund an einem neuen Konzept für die Bewegungs-, Sport- und Talentförderung. Trotz noch unklarer Finanzierung und einiger Skepsis bei den Vereinen gab es jetzt Rückenwind vom Kreis-Sportausschuss.

In einer Sondersitzung stellte KSB-Geschäftsführerin Klaudia Schleuter die Problematik dar. In Zeiten der weiter zurückgehenden Kinderzahlen und des Problems des nachmittäglichen Unterrichts will man die Kinder in den Schulen auf dem Weg zu mehr Bewegung mitnehmen.

So sollen durch sportmotorische Tests in den Grundschulen Defizite festgestellt werden. Aber auch Neigungen und Talente der Schüler will man so erkennen und für sie bessere Förderkonzepte erarbeiten. Wodurch dann auch die Vereine neue Mitglieder gewinnen könnten.

Bei der Vereinsbefragung gingen von angeschriebenen 112 Vereinen 53 positive Rückmeldungen zum neuen Förderkonzept ein. Erste Gespräche, so mit den Fachschaften Fußball und Leichtathletik, sind erfolgt.

Noch keinerlei Rückmeldung gab es beim Handball oder beim Tischtennis. Die Vereine, die sich gemeldet haben, wünschten sich bei der Nachwuchsförderung eine größere Unterstützung durch den KSB mit ergänzenden Förderkonzepten.

Angeschrieben wurden ferner alle 48 Grundschulen im Kreis Viersen, ob sie sich mit ihren Zweitklässlern an den sportmotorischen Tests beteiligen wollen. „Das sind Tests über acht Stationen, bei denen unter anderem die Beweglichkeit, Schnelligkeit und die Ausdauer von wissenschaftlichen Honorarkräften ermittelt wird“, erklärte Schulamts-Mitarbeiter Joachim Hennig.

Die Eltern würden danach schriftlich informiert, ob Bewegungsdefizite bei ihren Kindern bestünden, wie mittelmäßig Begabte oder besonders Talentierte weiter unterstützt und gefördert werden könnten.

Obgleich noch einige Beschlüsse der Schulkonferenzen ausstehen, hätten, so Hennig, 26 Grundschulen mit rund 1280 Kindern das grundsätzliche Interesse an diesen Tests geäußert. In den vierten Schuljahren ist eine zweite Testphase geplant. „Ich gehe davon aus, dass wir mit den Tests schon im Schuljahr 2014/15 beginnen können“, meinte Sport-Ausschuss-Vorsitzender Fritz Meies (CDU). Amtsleiter Lothar Thorissen hielt allerdings das Schuljahr 2015/16 für realistisch.

Still wurde es im Ausschuss, als es um die Finanzierung der Tests und des gesamten Förderkonzeptes ging. Klaudia Schleuter bezifferte das jährliche Budget auf insgesamt 82 910 Euro. Darin enthalten waren mit rund 42 000 Euro die Kosten einer halben Stelle einen dann beim KSB beschäftigten Koordinator.

„Ich verspüre dabei etwas Magenschmerzen“, meinte Fritz Meies nach der Bekanntgabe der Kosten. Man wolle das jedoch auf jeden Fall. Auch die anderen Parteien äußerten sich positiv zum Konzept. Die Politik hat es in der Hand, ob sie bei den nächsten Etatberatungen neue Schwerpunkte setzen will.

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