Alleenradweg eröffnet: Freie Fahrt über die Autobahn

Der Alleenradweg zwischen Kaldenkirchen und Grefrath wurde am Dienstagnachmittag offiziell eröffnet.

Nettetal. Endlich! Mehr als 100 Radfahrer hatten sich am Dienstag trotz strömenden Regens zur neuen Fahrradbrücke über die Autobahn 61 aufgemacht. Erlebten so mit, wie Nettetals Bürgermeister Christian Wagner vier Jahre nach den ersten Plänen den Allenradweg zwischen Kaldenkirchen und Grefrath eröffnete.

„Eine punktgenaue Landung“ nannte Wagner den Zeitpunkt der Einweihung: Nahezu genau um 15 Uhr zur Eröffnung des Weges setzte ergiebiger Regen ein. „Egal — das ist ein Grund zum Feiern, jetzt ist man mit dem Rad schneller von Kaldenkirchen aus in Lobberich als mit dem Auto“, prustete eine Besucherin, noch ganz außer Atem, unter ihrem Regencape hervor.

Recht gab ihr Leuths Ortsvorsteher Heinz Robert Reiners (CDU): „Schade nur, dass hier die Bahn nicht mehr fährt“, erinnerte er an die ehemalige Zugverbindung zwischen Kaldenkirchen und Kempen. Einige der Schienen liegen noch als sichtbare Zeugnisse der Bahngeschichte am Weg. Auf der alten Bahntrasse wurde, gefördert vom Land NRW, der Radweg von Kaldenkirchen nach Kempen gebaut.

Die nun gute Wegeverbindung zwischen den Schulen in den Stadtteilen hob auch Wagner in seiner Ansprache hervor. Und gewann dem Wetter sogar was Gutes ab: „Dieser neue Radweg ist selbst bei Regen zu befahren, da ist keine Pfütze, kein Schlamm.“

Eher ein gequältes Lächeln hatten dafür die Gäste bei der Eröffnungsfeier übrig, die ohne wetterfeste Kleidung gekommen waren: Radler, Politiker und Mitarbeiter der am Bau beteiligten Firmen und Einrichtungen drängten sich unter die Schirme am Cateringzelt von Reiner Wolff, der Getränke und Brötchen zur Stärkung anbot.

Neben dem Zelt stand beschirmt Susanne Fritzsche, Nettetals Technische Beigeordnete und schilderte die junge Geschichte des Projektes: „Die Idee kam 2008 auf, ab 2009 wurde konkret geplant, der Weg dann in drei Bauabschnitten fertiggestellt.“

Das alles spielte dann keine Rolle mehr, als Wagner und Fritzsche durch den Regen auf die Brücke zogen: „Dann wollen wir mal den Radweg offiziell eröffnen“, sagte der Bürgermeister und schwang eine grüne Eisenbahn-Kelle. Beifall brauste auf, wie bestellt hupten von der Straße unter der Brücke Autofahrer der Menschenmenge auf der Brücke zu. Und der Himmel schickte heftige Regengrüße.

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