Anbau wird kleiner als geplant

Ein Konzept für Erweiterung des Krankenhauses könnte noch dieses Jahr stehen. Der Überschuss verringerte sich.

Anbau wird kleiner als geplant
Foto: Busch

Nettetal. Das Städtische Krankenhaus hat im vergangenen Jahr einen Überschuss in Höhe von rund 300 000 Euro erwirtschaftet, der Umsatz lag bei 28,6 Millionen Euro. Damit ist der Erlös zwar zurückgegangen (2012: 585 000 Euro), doch bezeichnen Aufsichtsrat und Geschäftsführung die wirtschaftliche Situation des Hauses als solide. Das Ergebnis wurde unter anderem gedrückt, weil in medizinische Ausrüstung und in Personal investiert wurde.

Das Haus stehe in einem verschärften Wettbewerb innerhalb der Region, berichtete Geschäftsführer Jörg Schneider. Generell wachse der wirtschaftliche Druck durch Krankenkassen und Politik. Umso wichtiger ist nach Auffassung des leitenden Chefarztes, Dr. Michael Blum, dass das Haus mit hervorragenden medizinischen und pflegerischen Leistungen und über die stationäre Behandlung hinausreichender Fürsorglichkeit seine Position bei den Menschen stärke.

Der geplante Erweiterungsbau wird kleiner ausfallen als ursprünglich angekündigt, da der Markt an Arztpraxen, die mit dem Anbau angezogen werden sollten, geringer ist als erwartet. Der neue Aufsichtsratsvorsitzende Günter Werner berichtete, dass er zwar noch in diesem Jahr ein abgespecktes Konzept erwartet. „Aber eine Entscheidung wird definitiv nicht in diesem Jahr fallen“, sagte er.

Im kommenden Jahr richtet das Haus einen WLAN-Zugang ein, der den Komfort für Patienten steigern, aber auch interne Abläufe optimieren soll. Pflegedienstleiter Norbert Peffer und Michael Blum erwarten, dass sie im täglichen Ablauf Dokumentation und Zugriff sowie die Verarbeitung von Daten spürbar beschleunigen können.

Die Zentrale Patientenaufnahme (ZPA), immer noch ein Nadelöhr im Eingang des Hauses, bleibt im Fokus. Der bisherige Leiter Dr. Peter Lehnen konzentriert sich auf das Patienten- und Erlösmanagement sowie das Qualitäts- und Risikomanagement. Ihm nachgefolgt ist ein alter Bekannter: Dr. Michael Leenen ist von Duisburg aus nach Nettetal zurückgekehrt. Seine Fähigkeiten als Chirurg bringen zusätzliche Kompetenz in die ZPA. Zum 1. Dezember wird eine Internistin dazustoßen.

Wenn Patienten dort künftig schwitzen, dann nicht mehr wegen saunartiger Temperaturen. Für 55 000 Euro hat das Haus eine Kühlung eingebaut.

„Patientisch Reden“ heißt ein neues Seminar für Mitarbeiter, die sich in die nicht fachmännische Sprache ihrer Kunden einarbeiten werden. „Der Patient kennt nichts, und das muss er auch nicht“, umschreibt Michael Blum die oft ungleiche Begegnung.

Natürlich hätten er und seine Kollegen immer auch die ökonomische Seite ihres Handelns im Blick, versicherte der leitende Chefarzt. Aber die Geschäftsleitung übe keinen Druck aus mit dem Ziel, medizinische Indikationen zu beeinflussen.

Das Nettetaler Haus ist eine hundertprozentige Tochter der Stadt Nettetal. Aufsichtsratschef Günter Werner: „Darüber können wir außerordentlich froh sein, wenn ich mir die Trägerlandschaft sonst ansehe.“ Bewährt hat sich die Konzentration auf bestimmte Fachdisziplinen. Es steht mit sieben Palliativbetten als einziges Haus im Kreis Viersen im Bedarfsplan des Landes. Dies resultiert aus dem onkologischen Schwerpunkt des Krankenhauses, das im vergangenen Jahr das Schmerzmanagement ausbaute.

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