Ausstellung: Bei Toebosch steht der Mensch im Mittelpunkt

Der niederländische Künstler präsentiert Bilder und Skulpturen in der Lobbericher Werner-Jaeger-Halle.

Ausstellung: Bei Toebosch steht der Mensch im Mittelpunkt
Foto: Friedhelm Reimann

Lobberich. Hätte er in der Steinzeit gelebt, wäre Eric Toebosch nach eigener Aussage Höhlenmaler geworden. Der Niederländer, Jahrgang 1949, der in Venlo und auf Bali lebt und Kunst in Eindhoven sowie Enschede studiert hat, präsentiert jetzt in der Werner-Jaeger-Halle Werke, die zwar nicht der Steinzeit zuzurechnen sind, aber enge Bezüge zu alten Kulturen aufweisen.

40 Jahre hat der Künstler gebraucht, um seinen eigenen Stil zu finden, der zwar gesäumt ist von Zitaten aus der Kunstgeschichte, aber dennoch einen hohen Wiedererkennungswert hat. Sowohl die christliche, als auch die buddhistische und die hinduistische Religion scheint den Werken innezuwohnen. Eric Toebosch zeigt in Lobberich Bilder und Skulpturen.

Der Mensch steht im Mittelpunkt oder besser gesagt, das menschliche Wesen: Vor allem die Skulpturen aus Mahagoni-Holz, zum Teil in stattlicher Größe, scheinen mit dem Besucher der Ausstellung in einen Dialog treten zu wollen — trotz ihrer zumindest vordergründigen Exotik.

Eine Beziehung gibt es auch zwischen Bildern und Skulpturen, und zwar in Form von identischen Symbolen und Farben. Eric Toebosch bevorzugt dunkle, warme Töne.

Die Holzskulpturen lässt er auf Bali nach eigenen Entwürfen fertigen, er bemalt sie jedoch stets selbst. Die Bilder sind mehr als reine Malerei: Toebosch verwendet eine Vielzahl von Materialien, das unspektakulärste ist Stoff, das kostbarste Gold — damit zitiert er alte Kulturen wie die der Inkas, wobei das Gold als Objekt der Begierde steht, das seit Jahrtausenden Begehrlichkeiten weckt. Seine Bilder enthalten auch zeichnerische Elemente, geometrische Formen stehen in Kontrast zu Ornamenthaftem.

Eric Toebosch widmet sich längst nicht nur der Vergangenheit: Er spannt vielmehr einen Bogen zur Gegenwart, wie zum Beispiel das Bild vom Vogel mit den zwei Köpfen beweist: Das Tier weiß nicht recht, wohin. Asien, Afrika und Europa verschmelzen bei ihm zu einem schillernden, ungemein facettenreichen Ganzen.

Die Ausstellung in der Werner-Jaeger-Halle ist bis zum 1. Juni mittwochs, samstags und sonntags von 15 bis 17 Uhr geöffnet.

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