Beim Nikolaus zu Haus

Malteser trägt Brillant-Samt, Ehrenamtlerin hat Bordsteine im Blick, Krankenschwester therapiert mit Katzen und Künstler darf in die Kirche.

Nettetal. Kurze Pause im Wohnzimmer zu Hause: „Ich habe jetzt über 30 Auftritte als Nikolaus“, erzählt Manfred Thofondern (67) aus Lobberich. Fast 40 Jahre schon schlüpft er in die Rolle des Heiligen. „Ich bin kein Weihnachtsmann, sondern der freundliche Bischof“, stellt der pensionierte Buchhalter klar, ehrenamtlich bei den Maltesern engagiert.

Kindergärten, Altenheime, Kinderkrankenhäuser und Vereine beglückt er mit eigenen Texten, etwa dem Wunsch, dass Menschen, „die anders denken, die anders aussehen, so wie sie sind akzeptiert werden“. Sein Kostüm ist „aus echtem Niedieck Brillant-Samt“. Fürs Foto lüftet er um den Mund ein wenig seinen Rauschebart und schmunzelt: „So kitzelt der Bart nicht so in der Nase!“

Praxis-Erfahrung. „Das weckt vor allem bei Dementen alte Erinnerungen. Feinmotorische Übungen sind dabei wichtig“, weiß die engagierte Katzen-Besitzerin zu berichten. Seniorin Gudrun Glittenberg jedenfalls strahlt, als Regine Boek ihr die weiß-rote Katze namens Garfield auf den Schoß setzt: „Ich hatte selbst früher Katzen!“

Stadt haben wir alle Ortsteile untersucht, wo in Sachen Barrierefreiheit was zu verbessern ist.“ Zum Tag des Ehrenamtes am Mittwoch wünscht sich die engagierte Kaldenkirchenerin „überall mehr ehrenamtliche Mitarbeiter“.

Wieder mal an einem besonderen Ort zeigt Siegfried Nootz (55) seine Kunst: „Ich habe gerade eine Einladung aus Bonn bekommen, im Dialograum ‚Kreuzung an St. Helena’ auszustellen.“ Nach einer Fabrik und einer Bank wird der Kaldenkirchener Künstler nächstes Jahr in einer Kirche Werke zum Thema „gewaltfreie Kommunikation“ zeigen. Darum geht’ s in vielen seiner Bilder.

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