Besuche gegen die Einsamkeit

Mit kleinen Diensten hilft das Netzwerk Nachbarschaft Menschen in Kaldenkirchen. Nun werden Mitstreiter gesucht.

Kaldenkirchen. „Es gibt viele Leute, die niemanden haben, die Hilfe brauchen, die einsam sind“, erfährt Waltraut Wiegers immer wieder. Diesen Menschen beizustehen mit kleinen Diensten, darum bemüht sich seit fünf Jahren das Netzwerk Nachbarschaft in Kaldenkirchen. Mit Waltraut Wiegers sind rund 20 Netzwerker aktiv.

„Wir erledigen zum Beispiel Einkäufe oder übernehmen den Fahrdienst zum Arzt für Menschen, die das alleine nicht können“, erklärt die Presbyterin der evangelischen Kirchengemeinde das Prinzip der Nachbarschafts-Hilfe.

„Das Problem: Viele Leute, die Hilfe brauchen, können ihre Scheu nur schwer überwinden, das zuzugeben“, schildert Heike Sandring-Cürvers. Sie und Erich Both gehören zu den Netzwerkern um Waltraut Wiegers.

Während Heike Sandring-Cürvers gern Fahrdienste übernimmt, besucht Erich Both einen pflegebedürftigen, behinderten Mann, der sonst immer allein ist. Regelmäßige Treffen zum Erfahrungsaustausch sowie das beliebte Netzwerk-Café als Kontaktstelle sind feste Einrichtungen geworden.

Dabei stößt das Netzwerk mitunter an seine Grenzen: „Wegen vieler Anfragen aus anderen Stadtteilen haben wir uns dem Nettetaler Forum Ehrenamt angeschlossen, das in solchen Fällen zuständig ist und vermittelt“, sagt Waltraut Wiegers. Die pensionierte Krankenschwester wünscht sich mehr ehrenamtliche Mitarbeiter: „Jeder hilft nach seinen Fähigkeiten. Aber manchmal wird es zeitaufwändig oder muss schnell gehen. Und nicht alle haben ein Auto.“

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