Caritas unterstützt seit 35 Jahren pflegebedürftige Menschen

1979 startete die Caritas-Pflegestation und löste das System der Gemeindeschwestern ab.

Nettetal. Was vor 35 Jahren mit einigen wenigen Patienten begann, ist bis heute zu einer großen Hilfe für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen geworden: Die Caritas-Pflegestation Nettetal betreut jede Woche fast 200 Patienten in deren häuslicher Umgebung.

„Mit unseren Unterstützungsangeboten tragen wir dazu bei, dass pflegebedürftige Menschen in Nettetal möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld leben können“, erklärt Jörg Deutges. Er leitet die Caritas-Pflegestation am Lambertimarkt in Breyell seit einigen Monaten.

Zum Aufgabenspektrum gehören die klassischen Grund- und Behandlungspflegen nach den Bedingungen der Kranken- und Pflegeversicherung, der Hausnotruf und die professionelle Versorgung von Wunden. Darüber hinaus arbeitet die Einrichtung im Palliativnetzwerk des Caritasverbandes mit. Sie arbeitet eng mit der Tagespflege und dem Krankenhaus-Sozialdienst der Caritas zusammen.

Rund 80 Prozent der Patienten sind älter als 70 Jahre. Aber das Team der Caritas-Pflegestation betreut auch viele jüngere Menschen, unter ihnen zahlreiche Kinder und Jugendliche. Seit 2002 hat die viele Jahre von Roswitha Kern geleitete Einrichtung ihren Sitz im alten Rathaus am Lambertimarkt in Breyell. Zuvor war sie in den ersten knapp anderthalb Jahrzehnten ihres Bestehens im Keller des Bongartz-Stifts. Anschließend befand sie sich in der von-Bocholtz-Straße in Lobberich.

Mit einer Hand voll Beschäftigten startete die Caritas-Pflegestation bei ihrer Eröffnung im Jahr 1979 als Teil einer ganzen Reihe solcher Niederlassungen. Der Caritasverband baute damals nämlich ein flächendeckendes Netz von ambulanten Pflegediensten im Kreis Viersen auf. Es löste das System der Gemeindeschwestern in den Pfarrgemeinden ab. So entstanden von 1978 bis 1980 fünf Caritas-Pflegestationen im Kreis Viersen.

Von der Wohlfahrt zur Dienstleistung — so könnte man auch die Entwicklung der Nettetaler Caritas-Pflegestation beschreiben. Während die ambulante Alten- und Krankenpflege in den Anfangsjahren ein Dienst der Kirche war, übernahmen später die Krankenkassen und dann die Pflegeversicherung wesentliche Teile der Finanzierung.

Heute sind fast 30 Mitarbeiter in der Caritas-Pflegestation Nettetal beschäftigt. „Unsere Verwaltungsfachkraft Monika Boers ist bereits seit 25 Jahren da, und mit Yvonne Scarlata arbeitet eine der ersten eigenen Auszubildenden heute als unsere Qualitätsbeauftragte“, berichtet Jörg Deutges. Um das Team zu ergänzen, will er weitere qualifizierte Mitarbeiter gewinnen, denn die Nachfrage ist hoch: „Allein in diesem Jahr haben wir bisher fast 700 Patienten gepflegt“, erzählt der 48-Jährige, der in Kaldenkirchen aufwuchs. Deutges ist Diplom-Theologe und Krankenpfleger und arbeitete 16 Jahre als stellvertretender Pflegedienstleiter in Kaldenkirchen.

Künftig will der neue Leiter der Caritas-Pflegestation Nettetal weitere Leistungen anbieten. „Viele Patienten benötigen nicht nur unsere Unterstützung bei der Pflege, sondern auch beim Führen des Haushalts“, sagt er. Immer wichtiger werde für die Station generell auch eine erweiterte Betreuung und Alltagsbegleitung von demenziell veränderten Menschen. Red

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