CDU und FDP wollen das mehrgliedrige Schulsystem

CDU und FDP setzen sich durch — und stimmen gegen eine Sekundarschule in Nettetal.

Nettetal. Es kam wie befürchtet: Beim Schulentwicklungsplan standen sich auch am Donnerstagabend im Netettaler Stadtrat die beiden Lager unversöhnlich gegenüber.

Und wie schon zwei Tage zuvor im Schulausschuss wurden verbal die Klingen mit Leidenschaft gekreuzt. Für Außenstehende ein mitunter grotesk anmutendes (Schau)Spiel.

Denn gegenseitig warfen sich die beiden „Lager“ vor, die jeweils anderen seien nicht an einem Kompromiss interessiert. Und würden ihre Standpunkte nur aus ideologischen Gründen nicht aufgeben wollen.

„Wir wollen mit aller Macht Hauptschule und Realschule schützen“, formulierte Hans-Willy Troost (FDP) den gemeinsamen Standpunkt von Liberalen und Christdemokraten. „Wir wollen das mehrgliedrige Schulsystem behalten“, sagte Günter Werner (CDU).

Dem stand der Wunsch von SPD, Grünen, ABK und WIN gegenüber, eine Sekundarschule zu gründen, die Real- und Hauptschule ablösen soll. Dieses Modell hatten im Juli 2011 auf Landesebene SPD, CDU und Grünenbeschlossen, weil die Anmeldezahlen bei den Hauptschulen immer weiter zurückgehen.

Um die Sekundarschule zu fördern, in der in den Klassen fünf und sechs gemeinsam gelernt wird und erst danach eine Aufteilung erfolgt, gibt es kleinere Klassen und mehr Lehrer. Aber im Nettetaler Stadtrat keine Mehrheit: CDU und FDP setzten ihre Vorstellungen durch (siehe Kasten „Die Beschlüsse“).

Zu Beginn der Ratssitzung hatte der Dezernent Armin Schönfelder berichtet, dass es gut aussehe für die Anerkennung der Palliativ-Station im städtischen Krankenhaus. Das NRW-Gesundheits-Ministerium unterstütze den entsprechenden Antrag.

Seit der Gründung im Mai 2004 wird ein Angebot für schwerstkranke Patienten aufgebaut. Derzeit gibt es in Lobberich fünf reguläre und zwei Ausweich-Plätze — die einzigen im Kreis Viersen. Die nächsten sind in Krankenhäusern in Krefeld, Mönchengladbach und Neuss.

Nun geht es um die formelle Anerkennung von insgesamt sieben Palliativ-Betten — und damit um die Sicherung der entsprechenden Gelder. Jetzt fehlen nur noch die Stellungnahmen von Krankenkassen, Verbänden und Krankenhäusern. „Die finale Entscheidung wird wohl im Dezember fallen“, sagt Jörg Schneider, kaufmännischer Geschäftsführer des Nettetaler Krankenhaus.

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