E-Schule: Erste Flüchtlinge kamen kurz vor Weihnachten

Die frühere Comeniusschule gegenüber dem Krankenhaus in Lobberich dient jetzt auch als Notunterkunft.

Nettetal. Auf einmal ging alles ganz schnell: Noch vor Weihnachten wurden die ersten Flüchtlinge in der ehemaligen Comeniusschule am Sassenfelder Kirchweg in Lobberich einquartiert. Sie haben dort den Trakt der früheren Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung bezogen. Das Gebäude war gerade erst zu diesem Zweck hergerichtet worden, weil die Stadt mit der Zuweisung von mehr Flüchtlingen rechnete und der Platz in den anderen Notunterkünften nicht ausreicht.

„Zurzeit sind sieben Personen dort untergebracht“, teilte Roswitha Karallus von der Stadtverwaltung auf Anfrage mit. Das war der Stand unmittelbar vor den Weihnachtstagen. Karallus ergänzte aber, die Stadt rechne jedoch mit weiteren Zuweisungen von Flüchtlingen schon in Kürze. Ein Klassenraum der früheren Förderschule sei als Unterkunft fertig hergerichtet worden, ein zweiter Raum könne kurzfristig noch umfunktioniert werden.

In die einstige Lobbericher Comeniusschule ziehen nicht nur neue Flüchtlinge ein: Laut Karallus können dorthin auch einige Personen aus anderen Notunterkünften wie Schmaxbruch in Breyell umquartiert werden. Dadurch sei eine bessere Zusammenlegung von Flüchtlingen nach Herkunft oder Geschlecht möglich: „Vorläufig aber kommen in die E-Schule nur Männer“, erklärte sie.

Allerdings bleibt die neue Notunterkunft am Sassenfelder Kirchweg nur eine Übergangslösung. Denn das Gebäude steht laut Auskunft aus dem Rathaus wohl nur bis Ende 2015 zur Verfügung. Bekanntlich gibt es einen Interessenten, der hier investieren will. Weitere Unterkunftsmöglichkeiten in verschiedenen Stadtteilen werden geprüft.

Egal aus welchen Herkunftsländern oder aus welchen Nettetaler Unterkünften — am 22. Januar werden viele der Flüchtlinge im Rathaus zusammenkommen. Beate Engelke vom Flüchtlingsrat: „Wir hoffen, beim Neujahrsempfang für Flüchtlinge auch die Bewohner aus der E-Schule begrüßen zu können.“

In der Ratssitzung eine Woche vor dem Weihnachtsfest hatte Sozialdezernent Armin Schönfelder ungewöhnlich dünnhäutig auf einen Bericht von Flüchtlingshelfern in Kaldenkirchen reagiert. Von Schimmel in der Unterkunft und nicht ausreichender Fürsorge durch die Stadt könne absolut keine Rede sein. Politiker, unter ihnen Kaldenkirchens Ortsvorsteher Ingo Heymann, beschwichtigten Schönfelder. Es sei weniger Kritik geübt als vielmehr die Hilfe von mehr Bürgern erbeten worden. jobu/lp

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