Gute Gerste entsteht im Labor

Nettetaler Firma erhält Forschungsgelder vom Bund.

Nettetal. Es geht auch ohne Gentechnik, das Zauberwort heißt Protoplastenfusion: „Wir schaffen durch die Verschmelzung der Zellen von Wild- und Nutzpflanzen die Voraussetzungen für die Züchtung verbesserter Pflanzen, in diesem Fall Gerste“, erklärte Peter Welters. Seine Firma Phytowelt wird dabei vom Bundesforschungsministerium gefördert. Am Dienstag überreichte ihm Staatssekretär Thomas Rachel im Nettetaler Rathaus „echtes Geld aus dem Bundeshaushalt“: die Förderungsbewilligung des Ministeriums über 324 000 Euro.

Eine „spannende Sache“ nannte Rachel das Projekt der Nettetaler Firma. Denn die künftige neue Gerstensorte, Fachleute sprechen von Hybridgerste, soll ertragreicher und widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten sein. Solche Forschungen seien wichtig, denn „bis 2050 werden weltweit doppelt so viele Nahrungsmittel benötigt“.

So funktioniert das Forschungsprojekt bei Phytowelt: Von der Kulturpflanze Gerste und einer Wildform werden isolierte Zellen durch elektrische Impulse zur Verschmelzung angeregt. Die neu entstandene Zelle wird zum Wachsen gebracht, der Samen von einer süddeutschen Partnerfirma gezüchtet und bewertet. Erfolge mit dieser Methode hat Phytowelt bereits bei anderen Pflanzen vorzuweisen, etwa gegen Krebs gefeite Kartoffeln und Pappeln für die Produktion von Biomasse für die Energiewirtschaft. Weil das Verfahren ohne die umstrittene Gentechnik auskommt, zählt es zur so genannten grünen Technologie. jbh

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