Humorvolles Stück in der Werner-Jaeger-Halle

Viel Applaus für ausdrucksstarke Schauspieler im Stück „Frau Müller muss weg“.

Nettetal. Übereifrige Eltern treffen auf eine scheinbar überforderte Lehrerin — humorvolles Theater mit einem Thema mitten aus dem Leben. So begann die Spielzeit in der Werner-Jaeger-Halle. Mit dem Stück „Frau Müller muss weg“ gastierte das Eurostudio Landgraf in Lobberich und erhielt am Ende viel Applaus. Und das war nicht zuletzt der Verdienst der ausdrucksstarken Schauspieler Claudia Rieschel, Thomas Martin, Andrea Lüdke, Wolfgang Seidenberg, Katrin Filzen und Iris Boss.

Ein Klassenzimmer diente als Kulisse. Fünf Elternvertreter einer 4. Klasse finden sich ein, um der Lehrerin Frau Müller zu sagen, was sie von ihr und ihrem Unterricht halten — nämlich nichts. Deshalb heißt es: „Frau Müller muss weg“.

Man ist sich einig, dass nicht die Kinder für den miserablen Leistungsstand verantwortlich sind, sondern allein die unfähige Lehrerin. Als sie Frau Müller jedoch mit ihrer Entscheidung konfrontieren, fällt die aus allen Wolken und rauscht davon, jedoch nicht bevor sie den Eltern einmal ordentlich ihre Meinung sagt.

Der Kampf hat begonnen und für die Eltern zählen Objektivität und Sachlichkeit nichts mehr; es geht schließlich ums eigene Kind. „Ich lasse nicht zu, dass die Schnepfe die Karriere meiner Tochter verhindert.“ Während Müllers Abwesenheit kommen immer mehr Details über Eltern und Kinder ans Licht, die den Zuschauer staunen und schmunzeln lassen. Frau Müller wundert es da nicht, dass ausgerechnet die Eltern der schwierigsten Kinder gekommen sind.

Vorwürfe, Beleidigungen, Beschimpfungen bringen die Stimmung auf den Nullpunkt. Erst Frau Müllers Handtasche und die darin verborgene Notenliste lässt die Eltern wieder lächeln. „Was hat die Müller denn? Die Noten sind doch alle gut.“

Nun heißt es: „Die Müller muss bleiben.“ So sind die Eltern, als Frau Müller wieder auftaucht und die Klasse tatsächlich abgeben möchte, bemüht, sie wieder ins Boot zu holen. Das gelingt, lässt die Eltern jedoch dumm schauen, als die Müller bemerkt, dass sie die Notenliste des vergangenen Halbjahres eingesteckt hat. Als Frau Müller geht, bleiben die Eltern sprachlos zurück.

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