Jungen-Tag im Lobbericher Jugendheim

Sport, Musik, Aids-Beratung und selber einen Döner zusammenstellen: Vielfältig waren die Angebote für den männlichen Nachwuchs im Lobbericher Jugendheim.

Lobberich. Der junge moderne Mann von heute legt viel Wert auf Kleidung und Styling. Da ist es kein Wunder, dass sich der 14-jährige Tobias gerade von Frisör Osman Koca einen schicken Wuschel-Haarschnitt hat verpassen lassen — willkommen beim zweiten Jungen-Tag im Jugendheim Arche.

65 junge Männer im Alter von zwölf bis 18 Jahren probierten Funsport-Arten aus, kreierten ihren eigenen Döner, nahmen an einem Trommel-Workshop teil oder ließen sich beraten.

„Es war einfach eine super Stimmung“, freute sich Stephan Pläp, Leiter der Arche, abschließend über den regen Zuspruch. Bereits in die Vorbereitung waren einige junge freiwillige Helfer eingebunden: Aktionen aufbauen, alles mitplanen, zwei Stunden Gemüse für die Döner schnibbeln.

Fitness und Boxen standen im Arche-Keller hoch im Kurs. Boxer Dominic Vial (Kampfgewicht: 105 Kilogramm) vom Verein Faustkämpfer Mönchengladbach ist amtierender Westdeutscher Meister, Preisträger des „Black Diamont“ und nimmt im November in Köln an der U-21-Deutschen Meisterschaft in der Superschwergewichts-Klasse teil.

Beim Jungen-Tag machte er Lust auf Bewegung: „Boxen ist nicht dummes Draufhauen, sondern ein Sport für echte Männer. Für mich ist Boxen ein Stresskiller.“ Daniel (15) trainierte derweil bei Bernd Wolf vom Breyeller Fitnessstudio „Gym Pur“ zur Probe. Fazit: „Ganz schön anstrengend.“

Polizist, Superman oder Mexikaner? Beim Fotoshooting war Kreativität gefragt: Einmal in eine andere Rolle schlüpfen und den Fotobeweis mit nach Hause nehmen. In der Videobox interviewte Friedel Plöger vom Streetwork Nettetal die Jungen zu ihren Ideen und Träumen.

Auch Talente bekamen ihre Bühne: Clown Peppo sorgte mit Jonglage für Kurzweil, während sich wahre Kerle beim „Hau den Lukas“ maßen. Der Ehrgeiz war groß, denn wer will schon als „Hobbysportler“ tituliert werden, wenn die Metallkugel dank Hammer und Hebelkraft bis zum „Zirkusdirektor“ samt Klingel hinaufschnellen kann?

Das Kräftemessen stand auch beim Gladiatorenkampf mit großen Plastikschwertern als Schubswaffe im Mittelpunkt. „Nein, ich habe gewonnen“, meinte Luan zu Kevin nach seinem Wettkampf.

Aufklärungsarbeit leistete Sozialpädagoge Robert Lierz von der Aids-Beratung des Kreises Viersen. Dort galt es, ein Kondom unter der Bettdecke überziehen zu können — sicher ist sicher. Lierz meinte: „Wenn Jungs unter sich sind, benehmen sie sich viel freier.“ Entsprechend locker und cool ging es beim zweiten Jungen-Tag zu.

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