Karnevalssicherheit: Sorgen bereiten bisher nur die Bahnbrücken

Nach der Katastrophe bei der Duisburger Loveparade gelten schärfere Sicherheitsauflagen — doch Probleme haben die Nettetaler Karnevalisten damit nicht.

Schaag/Breyell. Wenn sich der Nettetaler Tulpensonntagszug am 10. Februar um 13.11 Uhr von Schaag nach Breyell in Bewegung setzen wird, hat Zugleiter Karl Hoffmanns viel Arbeit hinter sich. „Im Laufe der Vorbereitungen haben wir mehrere Gespräche mit der Stadt und Vertretern von Polizei, Feuerwehr, Hilfsdiensten und Verkehrsbetriebe geführt“, sagt Hoffmanns. Das sei für alle Beteiligten „reine Routine“ gewesen, wie er betont.

Für den Veranstalter, das 1982 gegründete Karnevalskomitee von Breyell und Schaag, ist es der erste Zug mit verschärften Sicherheitsauflagen. Die gelten für Großveranstaltungen, nachdem im Juli 2010 bei der Duisburger Loveparade 21 Menschen bei einer Massenpanik ums Leben gekommen waren. „Wir haben das neue Konzept besprochen und mussten an einigen Stellen nachbessern“, sagt Hoffmanns, stellvertretender Geschäftsführer des Karnevalskomitees. Zudem sei das Konzept schon bekannt, weil in den Vorjahren die Umzüge in Lobberich und Kaldenkirchen stattfanden. Also keine große Neuerung für die Macher.

Für Kopfzerbrechen sorgte eher die Verkehrssituation entlang der Bahntrasse. Hoffmanns: „Die Bahnunterführung an der Metgesheide war wegen Bauarbeiten langfristig nicht passierbar. Mittlerweile ist sie zum Glück wieder frei. Ansonsten hätte der Tulpensonntagszug den alten Weg über die Bahnschienen nehmen müssen, also übers Speckerfeld oder die Josefstraße.“ Und nach jetzigem Stand der Dinge dürfte auch der angekündigte Neubau der Felderend-Bahnbrücke keine Probleme bereiten — einschneidende Maßnahmen sollen erst nach Karneval beginnen.

Ein neuer Kostenfaktor sind die sogenannten „Wagen-Engel“. Pro Achse müssen diese darauf aufpassen, dass niemand unter die Räder kommt. Das Problem: Da die „Engel“ namentlich erfasst werden und nüchtern bleiben müssen, ist der Job bei eingefleischten Narren nicht beliebt. Und externe Kräfte wollen bezahlt werden.

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