"Ladyz Day" im Jugendheim Arche: Schnitzen, Nähen und Reden

Mädchen von zehn bis 21 Jahren sind ins Jugendheim Arche eingeladen. Ein buntes Programm ist geplant. Karten gibt es ab sofort.

Marie-Luise Hellekamps ist Streetworkerin in Nettetal.

Marie-Luise Hellekamps ist Streetworkerin in Nettetal.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Lobberich. „Mädchen sind auch gern mal unter sich“, sagt Streetworkerin Marie-Luise Hellekamps. Und deshalb findet in Nettetal am 27. September zum zwölften Mal der „Ladyz Day“ statt. Veranstalter sind die Jugendheime Arche in Lobberich, Oase in Breyell und Spielcafé in Kaldenkirchen in Zusammenarbeit mit der Stadt Nettetal.

„Für uns war die Vorbereitung keine Arbeit, sondern dieses Angebot ist eine Herzensangelegenheit“, versichert Hellekamps. Die Mitarbeiterinnen der Jugendzentren, Miriam Schatten (Arche), Eva Cappel (Oase), Angelika Witte und Elli Jongmanns (Spielcafé), Streetworkerin Marie-Luise Hellekamps und Birgit Lienen, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Nettetal, haben ein Jahr lang den „Ladyz Day“ vorbereitet. Jetzt präsentierten sie zufrieden ein buntes, ganz auf Mädchen abgestimmtes Programm.

Veranstaltungsort ist das Jugendheim Arche. „Ich bin mit der Bereitstellung der Räume und der Organisation beschäftigt“, sagte Miriam Schatten. Ihre Kolleginnen übernehmen die Betreuung der einzelnen Programmpunkte. „Dabei soll sich niemand diesen Tag zu durchgeplant vorstellen“, sagt Hellekamps: „Wir öffnen die Türen von 14 bis 18 Uhr und wer an einem unserer Angebote teilnehmen möchte, der kann das gerne tun.“

Eingeladen sind Mädchen von zehn bis 21 Jahren — für alle Altersstufen sei etwas dabei. T-Shirt-Druck, Gestaltung mit Holz, „tiergestützte Erlebnispädagogik“, Typ-Beratung inklusive Schmink- und Frisiertipps. Bei der Gestaltung mit Holz helfen Mitarbeiterinnen der Stadt. Es soll gebohrt, gesägt und geschnitzt werden. „Die Mädchen sollen die Scheu vor dem Werkstoff Holz verlieren und kreativ werden“, sagt Birgit Lienen. Und Elli Jongmanns ergänzt: „An diesem Tag soll vieles ausprobiert werden. Eine Nähmaschine wird dort stehen, damit die Mädchen sich trauen, einfach mal anzupacken. Wir wollen beispielsweise Haarbänder selbst nähen.“

Als kleine Überraschung wird die „tiergestützte Erlebnispädagogik“ angekündigt. „Viele Mädchen haben keinen Kontakt zu Tieren. Die können das Leben aber oft bereichern oder eröffnen ganz andere Wege der Kommunikation, weil sie nicht sprechen können“, sagt Hellekamps. Für die Mitarbeiterinnen verschiedener Beratungsstellen, wie Sucht-, Berufs- oder Schwangerschaftskonfliktberatung bietet der Tag Gelegenheit, Mädchen außerhalb eines offizielen Termins zu erreichen. „Auch das nimmt Scheu“, weiß Hellekamps.

Am „Ladyz Day“ gilt das Motto „Style your life“. Die jungen Frauen sollen nicht nur die Workshops nutzen, sondern auch einfach nur reden, sich informieren und ganz Mädchen sein, mit dem Stöckelschuh-Parcours. „Donum Vitae hat die Themen Sexualität und Verhütung. Dinge, die Mädchen oft verdrängen und auch nicht gern im Beisein von Jungen ansprechen“, sagt Schatten.

Karten zu 3,50 Euro gibt es in den Jugendzentren und im Büro von Nette-Kultur. „Wir rechnen mit rund 50 Teilnehmerinnen. Aber es muss niemand draußen bleiben“, versichert Angelika Witte. „Einfach vorbeikommen und reinschauen. Ein Buffet und Getränke gibt es übrigens auch“, sagte Hellekamps.

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