Leuth: Verkehr immer dramatischer

Stadt hat nicht mit den Folgen der Autobahn-Umleitung für Leuth gerechnet. Sie will notfalls die Streckenführung nach Venlo überdenken.

Nettetal. Autofahrer stecken fest, Bahnkunden verpassen ihre Züge, Bürger in und um Leuth sind sauer: „Die Verkehrssituation ist chaotisch“, klagte Christian Schürmann (SPD) am Donnerstag im Stadtrat im Rathaus. Die Stadt hatte offensichtlich die Folgen der Umleitung nach Venlo von der Autobahn 61 durch Leuth unterschätzt — und sucht nun fieberhaft nach Auswegen.

Fast schien es, als hätte die Verwaltung im Rathaus alle Warnungen Leuther Bürger in den Wind geschlagen. Der Erste Beigeordnete Armin Schönfelder jedenfalls gab zu: „Wir sind vom hohen Verkehrsaufkommen zu Stoßzeiten überrascht“. Mit flexiblen Ampelschaltungen an der Kreuzung Deller Weg und Umleitungsschildern glaubte man im Ordnungsamt, in Abstimmung mit Polizei und Landesbetrieb Straßen NRW, den Verkehr in den Griff zubekommen.

Ein Irrtum. „Viele fahren nun durch den Ort Leuth, um den Stau auf der Bundesstraße zu umgehen“, bestätigte Schönfelder die Klage von Christian Lange. Der Leuther CDU-Mann sprach von einer „dramatischen Verkehrssituation“. Und zwar auch, weil es „in Venlo keine Umleitungsbeschilderung“ mehr gebe. Christian Lange fragte deshalb: „Kann die Verwaltung was tun?“ Sie kann, meinte Schönfelder: „Wir wollen auf die Kollegen in Venlo zugehen!“

Zudem diskutiere man „nahezu wöchentlich mit Land, Straßen NRW und Polizei“ das Problem. Doch das betrifft nicht nur Autofahrer, wie Schürmann schilderte: „Auch Busse sind durch das Chaos verspätet, so werden Anschlüsse verpasst, etwa Züge im Bahnhof Kaldenkirchen.“ Handlungsbedarf sahen nicht nur Schürmann und Lange. Schönfelder versprach, man wolle in Venlo „in aller Partnerschaft“ vorstellig werden und „notfalls die Verkehrsregelung über den Deller Weg noch einmal überdenken“. Bis dahin bleibt wohl das Chaos in und um Leuth.

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