Lobberich: Qualifizierte Hilfe im Wasser

Drei Nettetaler Blauröcke absolvierten eine Ausbildung zum Bergungstaucher.

Lobberich. Die Feuerwehrleute Holger Voss und Thomas Nieendick lassen sich von dem vier Grad kalten Wasser nicht abschrecken. Ausgestattet mit Neopren-Anzügen springen sie ohne zu zögern in den Baggersee Blaue Lagune in der Wankumer Heide. Sie wollen einen Taucher aus dem Wasser ziehen, der scheinbar verunglückt ist. Es handelt sich allerdings um ihren Kollegen Florian Abels, der im Rahmen der praktischen Prüfung zum Bergungstaucher „gerettet“ werden muss.

Die drei Nachwuchskräfte der Nettetaler Feuerwehr üben gleichzeitig für den Ernstfall. Da ihre Aufgabe vor allem darin besteht, Menschen aus Gewässern zu bergen, sei der Job psychisch belastend, teilt Feuerwehr-Sprecher Dirk Heussen mit. Hinzu komme, dass die Retter fast immer ohne Sicht tauchen müssen, so dass sie sich nur mittels ihres Tastsinnes orientieren können.

Durch ein regelmäßiges Training sollen die Taucher auf diese Stresssituationen vorbereitet werden. Um das Risiko von psychischen Erkrankungen zu verringern, wenn zum Beispiel Leichen geborgen werden, gibt es nach jedem Einsatz eine ausführliche Teambesprechung.

Die drei neuen Taucher wurden insgesamt 15 Monate intensiv auf ihre Aufgabe vorbereitet. Sie erwarben dabei unter anderem medizinisches und physikalisches Wissen rund ums Tauchen. Dieser Block wurde mit einer schriftlichen Prüfung abgeschlossen. Hinzu kamen zehn Stunden praktische Ausbildung mit mindestens 25 Tauchgängen. kr

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