Minarett in Lobberich?

Die islamische Gemeinde möchte an der Moschee einen 13 Meter hohen Turm errichten.

Lobberich. Turm ja, Rufe nein: „Ein Minarett hätte nur symbolischen Charakter“, stellte Tahir Yavuz klar. Der Vorsitzende des Integrationsrates erläuterte bei der Sitzung am Mittwochabend im Rathaus den Plan der islamischen Gemeinde, an der Moschee in Lobberich ein Minarett zu bauen.

Bereits vergangenes Jahr hatte der Moscheeverein laut Yavuz seinen Wunsch gegenüber der Stadt geäußert. Rund 13 Meter hoch soll der schmale Turm werden. Zum Vergleich: Der Turm der evangelischen Kirche an der Steegerstraße ist 22 Meter hoch, die katholischen Kirche St. Sebastian kann mit 63 Metern Höhe aufwarten.

Während von den Kirchtürmen Glockengeläut zu den Gottesdiensten einlädt, soll es beim Minarett anders sein. Yavuz: „Es geht nicht um Gebetsrufe.“ Der Turm sei gedacht als Wahrzeichen der Moschee, die wie ein schlichtes Wohngebäude an der Burgstraße liegt.

„Viele Nettetaler wissen deshalb gar nicht, dass es hier eine Moschee gibt“, meinte Yavuz. Das werde jährlich im Oktober am „Tag der offenen Moschee“ deutlich. Dabei ist die islamische Gemeinde recht aktiv: Rund 200 Gläubige kommen allein zum Freitagsgebet, Mitglieder bemühen sich in der Stadt vor allem um Integration.

Während neue Moscheen in Deutschland laut Yavuz „alle ein Minarett haben“, stehen viele ältere noch turmlos da. So auch in Lobberich. Das soll sich nun ändern. Konkrete Pläne und Kostenkalkulationen allerdings gebe es noch nicht.

„Wir möchten erstmal ein Meinungsbild haben, was man in Nettetal davon hält“, sagte Yavuz. In der nächsten Woche gebe es deshalb Gespräche der islamischen Gemeinde mit der Stadt, zu dem unter anderen auch Vertreter der Kirchen eingeladen seien.

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