Natur-Erlebnis-Woche des Jugendamtes auf dem Naturschutzhof

Mit Begeisterung machen Jungen und Mädchen bei der Natur- Erlebnis-Woche des Jugendamtes auf dem Naturschutzhof mit.

Lobberich. Bleich ist der kleine Moritz, ganz weiß im Gesicht. Sehen kann er nicht, reden kann er nicht, nur noch atmen: Dafür bleibt an der Nase ein Stück frei, während ihm Schicht für Schicht die Gipsmaske aufs ganze Gesicht aufgetragen wird. Moritz hält geduldig still, ein paar Meter weiter basteln andere Kinder oder hüpfen durch den Blumengarten: Viel los ist bei der Natur-Erlebnis-Woche auf dem Naturschutzhof im Sassenfeld.

„Unsere Ferienfreizeit läuft bis jetzt großartig, trotz des nicht gerade idealen Wetters“, freut sich Claudia Küppers vom Familienbüro im Jugendamt. 28 Jungen und Mädchen von sechs bis zehn Jahren machen mit. Kinder, von denen etliche in den Ferien nicht wegfahren können: „Bei manchen sind die Eltern beruflich gebunden, bei anderen spielen soziale oder finanzielle Gründe eine Rolle“, erläutert Claudia Küppers.

Die dabei sind, erleben täglich von morgens bis um 17 Uhr Aufregendes und Abenteuerliches. „Riech’ mal, das ist mein Duftsäckchen“, zeigt die kleine Milena stolz ihre selbst bemalte Stofftasche. Darin lauter Blütenblätter, wunderbar duftend. Andere Mädchen erzählen vom Imker und seinen Bienen. Von Tieren aus dem Teich, Muscheln und Wasserläufern: „Wir durften sogar einen Frosch streicheln, aber danach mussten wir uns die Hände waschen.“

Die Natur steht, klar, im Mittelpunkt der Erlebnis-Woche. Aber auch ein Ausflug zum Irrland in Kevelaer, aus Kostengründen mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Denn für die Teilnahme an der Ferienfreizeit mit täglichem Mittagessen zahlen die Eltern pro Kind nur 15 Euro, den Rest trägt das Jugendamt. Claudia Küppers: „Wir sind mehr als zufrieden, dass wir gleich im ersten Jahr solche Freizeiten auf die Beine stellen konnten, der Bedarf in Nettetal ist nämlich unheimlich groß.“

So groß, dass das Jugendamt wegen der vielen Anmeldungen gleich eine zweite Woche für weitere Kinder auf dem Naturschutzhof durchführt. Und zeitgleich eine Zirkuswoche an der Jugendherberge in Hinsbeck. „Nettetal bietet da wirklich tolle Möglichkeiten“, lobt Claudia Küppers.

So macht auch der viele Regen nichts. Drinnen im Naturschutzhof basteln Kinder Traumfänger, andere spielen unterm Vordach. Wieder andere stellen mit Holz und Laubsäge Schmetterlinge her. Und zwar im Unterstand, in dem der kleine Moritz weiter ganz still hält. Denn noch ist seine Maske nicht fertig.

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