Nettetal rechnet mit einem weiteren Flüchtlingsschub

Die ehemalige Schule für Erziehungshilfe in Lobberich soll für die Unterbringung der Menschen genutzt werden.

Nettetal rechnet mit einem weiteren Flüchtlingsschub
Foto: Burghardt

Nettetal. Genaue Zahlen lassen sich zwar nicht prognostizieren, doch „wir rechnen für Ende November mit einem neuen Schub von Flüchtlingen“, gab Nettetals Erster Beigeordneter Armin Schönfelder im Ausschuss für soziale Angelegenheiten bekannt. Die Stadt sucht bereits fieberhaft nach Unterbringungsmöglichkeiten.

Derzeit leben rund 160 Flüchtlinge und Asylbewerber in Nettetal, darunter 37 aus Syrien. Untergebracht sind sie in Privatwohnungen und in den Unterkünften am Schmaxbruch (Breyell) sowie an der Breslauer Straße (Kaldenkirchen).

Dazu kommt die marode Unterkunft am Caudebec-Ring in Lobberich, die Mitte Dezember durch den benachbarten Neubau ersetzt wird.

Laut Schönfelder rechnet die Stadt damit, angesichts des zunehmenden Flüchtlingsstroms von der Bezirksregierung weitere Personen zugewiesen zu bekommen. Notfalls werde man sie im Altbau am Caudebec-Ring „als Zwischenlösung“ unterbringen müssen. Dagegen protestierte die CDU. Willi Pollmanns sagte: „Das Ding ist verschimmelt, wir wollen nicht, dass da Menschen untergebracht werden!“

Sinnvoller schien dem Ausschuss als Alternative das Gebäude der ehemaligen Schule für Erziehungshilfe des Kreises, das der Stadt gehört. Es könnte zügig für die Unterbringung von Menschen hergerichtet werden. Der Dezernent berief sich auf die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche, die Kosten „im unteren fünfstelligen Bereich“ für die Sanierung der sanitären Anlagen dort beziffert habe. Das sei problemlos zu bewältigen.

Für wie viele Menschen Platz sei, wurde nicht mitgeteilt. Allerdings: Die E-Schule stehe nur ein Jahr lang zur Verfügung; die Nutzung danach sei anderweitig geregelt. So richte sich das Augenmerk verstärkt auf andere Stadtteile.

Bund und Land wurden aufgefordert, die Kommunen „bei der Aufnahme und Integration von Asylbewerbern und Flüchtlingen besser zu unterstützen“. Zudem beauftragte der Ausschuss die Verwaltung, ein Konzept zur Integration zu erarbeiten; Integrations- und Flüchtlingsrat sollen hinzugezogen werden.

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