Nettetaler Zug durch Kaldenkirchen - „Nette Narren lassen’s krachen“

Mit 99 Gruppen und 2300 Teilnehmern schlängelte sich der Nettetaler Zug durch Kaldenkirchen.

Kaldenkirchen. 2300 Teilnehmer in 99 Gruppen, andauernde ausgelassene Stimmung und Sonnenschein zum Beginn um 13.11 Uhr — der Tulpensonntagszug ließ wirklich alle Narrenherzen höher schlagen. „Wir wollen mit ganz Kaldenkirchen feiern“, kündigte Karnevalsprinz Jürgen II. (Brockholt) schon um 13 Uhr an. Und Prinzessin Carina I. freute sich da besonders auf „eine komplett andere Perspektive“: Wann sonst jubelt einem die gesamte Nettetaler Narrenschar plus Gäste schon einmal derart zu?

Kostüme und Mottos der Zugteilnehmer konnten sich mehr als sehen lassen. Neben Nettetaler Jecken waren auch Narren unter anderem aus Süchteln, Boisheim und Grefrath mit dabei. Ihren Heimvorteil spielte das Nettetaler Bierkontor als „Seenstädter Bier trinkende Meerjungfrauen“ vortrefflich aus. Das Fortbewegungsmittel der Wesen mit blauem Haar war das mietbare „Zapf-Rad“ inklusive Hupe und Musikanlage.

Gelbe Schaumstoff-Haare krönten „de Molveren dei“ zu Struwwelpeter und -petra, während die Schlafmützen der Schaager Karnevalsgesellschaft (KG) „Richtig nett ist es nur im Bett“ titelten. Die Fußball-Damen des SuS Schaag spielten Mini-Mäuschen, waren „mäusestark“ und besonders niedlich anzuschauen. Darauf folgte der Freundeskreis Lauerbachen als „schottendichte“ Rockträger. Die geizten weder mit Kamelle, noch mit „Helau“-Rufen.

Royalen Besuch der „King’s“-Truppe in rotem Samt hatte Zweiradhändler Hans Lamers bei der Zugaufstellung. In seiner Garage stärkten sich die Blaublüter mit Gulaschsuppe und allerlei Getränken. Der König der Löwen, brachte „Miss Piggy“ auf die Idee, in der Gruppe als „Walt Disneys Filmparade“ aufzutreten. Ihr Lieblingsfilm war zwar nicht vertreten, dafür aber Meerjungfrau Arielle, Frosch Kermit und der Wunderland-Uhrmacher.

Ein Umzug zum eigenen Geburtstag — dieses einmalige Erlebnis bekam Lea Joosten aus Bracht geschenkt. Ihre „Mure Jubbel“-Gruppe ging als riesige Muffins zum Kindergeburtstag. Das zehnte Wiegenfest am Samstag feierte das Mädchen mit Schokokuchen und einer Fete zu Hause. Da steppte der Bär — einige Gruppen weiter war das der Eisbär. „Das Wetter ist uns nicht zu warm“, sagte eine Bärin — im Gegenteil: „Das Kostüm ist praktisch, weil wahnsinnig warm!“

Südamerikanische Lebensfreude pur trieb den „Samba-Express“ an, mit Trommeln und heißen Rhythmen. Der Infantriezug Kaldenkirchen-Bruch brachte ein gallisches Dorf mit. „Bist Du Römer?“, wollte „Obelix“ Roland von Passanten wissen, blieb aber friedlich. Der Bierwagen der vielen Alttrinker (Diebelsnix) und wenigen Pilsfreunde (Bitnix) prangerte „Falsche Befüllung“ beim „Blonden“ an.

„Lächeln, Liebe und ganz viel Glück“ brachte Schornsteinfegerin Sabrina Wey von der Kolping-Spielgemeinschaft unters Volk, während sich die TSV-Fußballer über ihren Kunstrasen freuten: „Granulat statt Fleischsalat“. Den Schluss des 1,4 Kilometer langen Trecks krönten Jürgen II. und Carina I. (Brockholt) und feierten mit ganz Kaldenkirchen Karneval — genau so, wie es sich der Prinz gewünscht hatte.

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