Neue Turnhalle kostet nun 3,6 Millionen

Ärger wegen zusätzlicher Kosten für Aufzug und Co. Neuer Bauhof nimmt eine weitere Hürde.

Nettetal. Zwei sechsstellige Beträge im Wirtschaftsplan des Nette-Betriebs sorgten am Donnerstagabend im Betriebsausschuss für Zündstoff: 350 000 Euro Planungskosten für die Modernisierung des Baubetriebshofs und 243 000 Euro für einen Behinderten-Aufzug in der neuen Kaldenkirchener Sporthalle.

„Wir wissen alle noch nicht, wo die Reise hingeht, nachdem der Bürgermeister das Auslagern von Aufgaben angeregt hat“, sagte Hans-Willy Troost (FDP) zum Thema Bauhof. Die Entscheidung über die konkrete Planung dürfe nicht losgelöst davon gesehen werden. Troost beantragte eine Ausgabensperre, sonst werde seine Fraktion dem Wirtschaftsplan 2012 (Volumen: 29,1 Millionen plus Vermögensplan 11,8 Millionen Euro) nicht zustimmen.

Die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche warb für den Beginn der Planung im nächsten Jahr: „Wir alle wollen ein repräsentatives Verwaltungsgebäude am Ortseingang von Lobberich. Da wird nichts abgespeckt.“ Auch wenn Aufgaben ausgelagert würden, bleibe die Verwaltung. Zudem sollen ins Verwaltungsgebäude auch die Duschräume für die Stadtarbeiter.

Die Fahrzeughallen könnten je nach Bedarf gebaut werden. Auf beheizte Hallen habe man verzichtet. Fahrzeuge, die nachts zwecks Bereitschaft- und Einsatzsicherheit beheizt werden müssten, können in der Waschhalle geparkt werden. Für eine weitere Verschiebung der Bauhof-Planung gab es keine Mehrheit (drei Nein-Stimmen von FDP und Grünen). Im nächsten Jahr werde man entscheiden, ob 2013 mit dem Bau begonnen werden kann.

Bei der neuen Turnhalle an der Ravensstraße in Kaldenkirchen soll nun doch ein Behinderten-Aufzug eingebaut werden. 243 000 Euro hat die Verwaltung dafür veranschlagt. Und es stehen noch mehr zusätzliche Kosten an: 90 000 Euro für Passivhausstandard, 22 830 Euro für Doppelflügeltüren und 24 672 Euro für die Verstärkung der Photovoltaik. Macht unter dem Strich mehr als 380 000 Euro.

Alle Fraktionen kritisierten erneut die Verwaltung, dass der ursprünglich mit zwei Millionen Euro veranschlagte Neubau inzwischen 3,6 Millionen Euro kosten wird und der Förderverein bisher noch keine verbindliche Zusage zur Mitfinanzierung abgegeben hat. „Der Verein hat die Schnüss ein bisschen zu voll genommen“, sagte Hajo Siemes (WIN).

Fritzsche wehrte sich gegen die Vorwürfe: „Wir haben nie zwei Millionen in den Raum gestellt. Auch habe ich nie den Betrag von 100 000 Euro in den Raum gestellt. Die Entscheidungen über Mehrkosten für Energiesparmaßnahmen und Passivhausstandard hat der Ausschuss einstimmig mitgetragen.“ Beim Aufzug „hat auch der Architekt Verantwortung für eine realistische Kalkulation“.

Günter Werner (CDU) meinte schließlich: „Wir alle wissen, dass es nicht optimal gelaufen ist. Jetzt steht die Halle aber vor der Inbetriebnahme. Alle haben für die Halle gestimmt, jetzt muss auch der rechtlich notwendige Aufzug gebaut werden.“ Mit einer Gegenstimme und einer Enthaltung wurde dem Bau des Aufzuges zugestimmt. lg

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