Pampers-Segen für die Eltern von Drillingen

Ein Jahr muss Familie Schrömges nicht für Windeln bezahlen. Das übernehmen Schützen aus Hinsbeck und Lobberich sowie der Malteser Hilfsdienst.

Lobberich. „Wir sind sehr, sehr glücklich über diese Aktion“, freute sich Christina Schrömges (33) über einen ganz besonderen Besuch: eine Delegation von Malteser Hilfsdienst, Lobbericher und Hinsbecker Schützen. Sie übernehmen für die knapp vier Monate alten Drillinge für ein Jahr die Kosten für Pampers.

Seit dem 25. November 2011 ist im Hause der Familie an der Süchtelner Straße nichts mehr so wie es war. Der bis dahin einzige Sohn Frederik (zwei Jahre) bekam an einem Tag drei Brüder: Justus, Lorenz und Moritz. „Da braucht man eigentlich sechs und mehr Hände — und auch viel Geld“, sagt Vater Roland Schrömges (40).

Bis zu 27 Pampers brauchen die Drillinge pro Tag. Da kommt die Hilfe des Malteser Hilfsdienstes Nettetal, der beim Besuch durch Willi und Jakob Pollmanns vertreten war, der St. Sebastianus- und St. Marien-Bruderschaft Lobberich (vertreten durch Brudermeister Karl Funcke, Schatzmeister Dieter Nagel und König Sebastian „Basti“ Beckers) sowie die St. Antonius- und St. Sebastianus-Bruderschaft Hinsbeck (Brudermeister Konrad Steeger und Geschäftsführer Uwe Wingerath) gerade recht.

Beim Besuch war die Delegation überrascht von dem, was sie sahen: Vater Roland hatte Justus auf dem Arm, gab ihm das Fläschen, Mutter Christina gab Lorenz das Fläschchen und Moritz wartete geduldig, bis er dran war. Der zweijährige Frederik tröstete das wartende Brüderchen: „Gleich bist Du dran!“

Alle vier Stunden haben die Drillinge Hunger. Nachts stillt Mutter Christina, aber für alle drei Söhne reicht die Muttermilch nicht. Auch da ist jeder mal dran. „Die Nächte sind oft am schlimmsten. Eine Fütterung dauert bis zu anderthalb Stunden — und nach zwei Stunden haben die Kleinen wieder Hunger“, sagt die 33-Jährige. Aus- und Durchschlafen gibt es nicht mehr.

Christina Schrömges freut sich, wenn ihr Mann, von Beruf Installateur, von der Arbeit nach Hause kommt und helfen kann. Da ist für die Ehrenämter keine Zeit mehr: Über 20 Jahre ist er im MHD aktiv, leitete den Kochtrupp und war damit beim Lobbericher Pfarrfest drei Tage rund um die Uhr im Einsatz.

Als Minister war er in Lobberich beim letzten Schützenfest aktiv. Und als „Spieß“ kommandierte er — wie schon sein Vater — oft sowohl die Schützen in Hinsbeck als auch in Lobberich.

„Drillinge sind in Lobberich etwas Besonders“, weiß Vater Roland Schrömges. Vor 60 und vor 30 Jahren seien zuletzt Drillinge zur Welt gekommen. Doch der Nachwuchs bringt auch viel Arbeit mit sich.

Bis zum 31. März finanziert die Krankenkasse eine stundenweise Hilfe. Wie es danach weitergehen soll, wissen die Schrömges’ noch nicht. Christinas Eltern sind voll berufstätig, Rolands Eltern verstorben. „Und viele meiner Freundinnen haben auch derzeit kleine Kinder“, sagt Christina Schrömges.

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